Durststrecken gehören auch dazu

Tagung „Frauen steigen auf“: FH Münster informiert Bachelor- und Masterstudentinnen zum Karriereweg Promotion


Münster/Steinfurt (2. Oktober 2015). „Ich bin verliebt in Details. Ich möchte den Sachen auf den Grund gehen." So beschreibt Dr. Cordula Zimmer, Nachwuchsprofessorin am Fachbereich Energie - Gebäude - Umwelt der FH Münster, was sie damals motiviert hat, zu promovieren. „Es ist wichtig, sich sehr für das Thema der Doktorarbeit zu interessieren - schließlich ist man drei bis sechs Jahre damit ‚verheiratet‘." Diesen Rat gab sie gestern den rund 30 Bachelor- und Masterstudentinnen, die zur FH-internen Tagung „Frauen steigen auf. Vom Bachelor zur Promotion!" auf den Steinfurter Campus gekommen waren. Dazu eingeladen hatten Gleichstellungsbüro, Dezernat Personal und Career Service der FH Münster.

Neben Nachwuchsprofessorin Zimmer gaben auch FH-Vizepräsident Prof. Dr. Frank Dellmann, Prof. Dr. Jürgen Scholz vom Fachbereich Maschinenbau und Janine Linßer, Promovendin und Lehrende am Fachbereich Sozialwesen, Auskunft über verschiedene Aspekte des Karrierewegs hin zur Promotion. Dieser ist an Fachhochschulen eher unbekannt, da sie in Deutschland noch kein Promotionsrecht besitzen. Doch durch Kooperationen mit Universitäten ist auch hier die wissenschaftliche Weiterqualifizierung möglich.

Dellmann betonte, dass die intrinsische Motivation vorhanden sein müsse, um eine Promotion durchzuhalten. „Nur der Wunsch, die beiden Buchstaben vor dem Namen zu haben, reicht nicht aus." Die Aufgabe der Hochschule sei, dass die Rahmenbedingungen stimmen, etwa im Hinblick auf Kinderbetreuung und Unterstützung bei der Pflege von Angehörigen.

Natürlich gebe es beim Schreiben der Doktorarbeit immer auch schwierige Phasen. Linßer berichtete, dass ihr dann der regelmäßige Austausch mit ihren Betreuern und anderen Doktoranden helfe. Außerdem motiviere sie sich, indem sie sich selbst Meilensteine setze und sich belohne: „Zum Beispiel durch einen schönen Skiurlaub, wenn man ein Zwischenziel erreicht hat."

Scholz empfahl den Teilnehmerinnen, schon früh im Studium „Gesicht zu zeigen". „Warten Sie nicht darauf, dass die Dozenten auf Sie zukommen. Werden Sie selbst aktiv, zum Beispiel in Hochschulgremien oder als studentische Hilfskraft." Denn wer durch dieses Engagement und gute Leistungen im Studium auffalle, habe es leichter, einen Betreuer zu finden - falls der Weg in Richtung Doktorarbeit geht. Vorab sollten sich Studierende fragen, ob eine Promotion für den Bereich, in dem sie später arbeiten möchten, hilfreich und nötig sei - oder ob sie in der Zeit lieber praktische Erfahrungen sammeln.

Wer eine Doktorarbeit an der FH Münster beginnt, profitiert von den Angeboten des Promotionskollegs. Prof. Dr. Isabel von Keitz, Vorsitzende der wissenschaftlichen Kommission des Promotionskollegs, zeigte, wie sich die derzeit 127 Doktoranden der Hochschule dort zusätzlich zu ihrer fachwissenschaftlichen Kompetenz weiterqualifizieren und vernetzen.

Teilnehmerin Anne Rehme-Schlüter, Masterstudentin am Fachbereich Oecotrophologie - Facility Management, gefielen die unterschiedlichen Zugänge zum Thema Promotion, die ihr die Veranstaltung bot. „Wir haben ein realistisches, ungeschöntes Bild vom Promovieren bekommen und wurden darauf vorbereitet, dass Durststrecken auch dazugehören."

Zum Thema:
Eingeladen zur Tagung „Frauen steigen auf. Vom Bachelor zur Promotion!" hatten FH-Gleichstellungsbeauftrage Annette Moß, Anke Rikowski-Bertsch, Koordinatorin des Career Service, und Heike Tillmann aus dem Personaldezernat. Ziel war, angehende Hochschulabsolventinnen umfassend über die Karriereperspektive „Promotion" zu informieren. Diese ist an Fachhochschulen, die eher anwendungsorientiert ausgerichtet sind, meist wenig bekannt. Die Veranstaltung richtete sich speziell an Frauen, da sie in wissenschaftlichen Spitzenpositionen oft noch unterrepräsentiert sind.


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