Verständnis für die Lebenswelt von Studierenden

Prof. Dr. Nadin Dütthorn lehrt an der FH Münster Berufspädagogik im Gesundheitswesen


Münster (13. Oktober 2015). Kinderärztin oder Lehrerin? Zwischen beiden Alternativen schwankte der Berufswunsch von Prof. Dr. Nadin Dütthorn in der Kindheit. Mit ihrem Diplom am Institut für Medizin- und Pflegepädagogik und Pflegewissenschaft an der Charité - Universitätsmedizin Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin kann sie beide Bereiche miteinander verbinden: Sie wurde Medizinpädagogin.

„In meinem Studium haben mir Professorinnen vorbildhaft gezeigt, wie man sich trotz hoher fachlicher Expertise im persönlichen Kontakt zu Studierenden ein Verständnis für deren Lebenswelt bewahrt und damit eine unterstützende Lernatmosphäre ermöglicht", sagt die 36-Jährige, die seit diesem Semester am Fachbereich Gesundheit an der FH Münster Berufspädagogik im Gesundheitswesen lehrt. Und sich dabei diesen Grundsatz zu eigen gemacht hat.

Ihre Studierenden, zukünftige Pflege- und Gesundheitslehrer, profitieren dabei von den Erfahrungen Dütthorns: Vor ihrer Berufung an die FH Münster arbeitete die gelernte Krankenpflegerin unter anderem auf einer Frühgeborenenstation und in der häuslichen Intensivpflege, promovierte an der Universität Osnabrück zu pflegerischen Kompetenzen in europäischen Ländern und lehrte bereits an verschiedenen Hochschulen sowie an Bildungseinrichtungen für Pflege- und Gesundheitsberufe. Zuletzt war sie Juniorprofessorin an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Vallendar.

„Ich kann all mein Wissen über Didaktik und Kompetenzentwicklung in der beruflichen Bildung an Studierende weitergeben, wobei mir die kontinuierlichen Reflexionen von Studierendenerfahrungen mit ihren ersten berufspraktischen Umsetzungsstrategien, etwa in Praktika, besonders wichtig sind", so Dütthorn. Dies ermögliche ein praxisnahes, lebendiges Lernen im Dialog, was wiederum zu einer guten Lernatmosphäre beitrage. Erst recht, wenn Studierende den Lernprozess selbst mit gestalten - mit „unverstellter Neugier und Offenheit gegenüber ihrem zukünftigen Handlungsfeld, mit Begeisterungsfähigkeit und Kreativität".

Apropos Neugier: Da hält es Dütthorn mit der von ihr verehrten Hildegard von Bingen, die in ihren wissenschaftlichen Arbeiten ihrer Zeit weit voraus gewesen sei. In den Texten und der Musik der Universalgelehrten aus dem 12. Jahrhundert spiegele sich die Vielfältigkeit ihrer Interessen wider. „Vielfalt und Neugier sind Attribute, die Lehrenden und Forschenden heute auch gut zu Gesicht stehen", meint Dütthorn. Sie zumindest bemühe sich darum.

Zum Thema: Interdisziplinäre Zusammenarbeit und partnerschaftliche Vernetzung von Organisationen im Gesundheitswesen erfordern vielfältige Kompetenzen und „Herzblut" bei Pflegenden, Therapeuten und Pädagogen in Gesundheitsförderung, Prävention, Krankenbehandlung, Rehabilitation und Palliative Care. Deshalb steht am Fachbereich Gesundheit interdisziplinäres Arbeiten im Mittelpunkt der Studiengänge, Forschungs- und Praxisprojekte, Weiterbildungsangebote und Kooperationen. Die Studiengänge zeichnen sich durch eine hohe Theorie-Praxis-Vernetzung aus sowie eine dem Menschen und seinem soziokulturellen Umfeld zugewandte Sicht von Gesundheit und Krankheit.


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