Pioniere im Pflegesektor

FH Münster verabschiedet erste Absolventen des Studiengangs Pflege dual und begrüßt neue Kooperationspartner


Münster (14. Dezember 2016). Kinder empfinden Schmerzen anders als Erwachsene. Wie kann das Pflegepersonal dies dokumentieren, um dann passgenau darauf zu reagieren? Das hat Lisa Kneilmann in ihrer Bachelorarbeit untersucht und daraus Kriterien für eine Pflegeleitlinie entwickelt.

Die 23-Jährige gehört zu den ersten Absolventen, die in diesem Jahr den Studiengang Pflege dual an der FH Münster abgeschlossen haben und nun feierlich verabschiedet wurden. Acht Semester lang hatten Kneilmann und ihre Kommilitonen ein Bachelorstudium mit einer Ausbildung und anschließenden Berufstätigkeit in der Gesundheits- und Krankenpflege kombiniert.

Praxis und Wissenschaft: Dieses duale Prinzip setzt sich auch an Kneilmanns jetziger Arbeitsstelle fort. Als Trainee am Universitätsklinikum Münster (UKM) besteht ihre Aufgabe aus 80 Prozent Pflegetätigkeit auf verschiedenen Stationen und 20 Prozent wissenschaftlicher Projektarbeit. „Ich beschäftige mich weiterhin mit dem Thema Schmerzmanagement bei Kindern. Dafür kann ich die wissenschaftlichen Grundlagen, die ich im Studium erlernt habe, gut gebrauchen“, so Kneilmann.

Nachwuchsprofessorin Claudia Oetting-Roß und Meike Schwermann, die gemeinsam den Studiengang leiten, freuen sich, dass die ersten Absolventen erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt Fuß gefasst haben. „Viele Kliniken haben erkannt, dass akademisch qualifizierte Fachkräfte hilfreich sind, um die Qualität der Pflege zu gewährleisten sowie auf aktuelle und zukünftige Herausforderungen adäquat zu reagieren“, so Oetting-Roß. Da diese Studienrichtung in Deutschland aber relativ jung sei, müssten die Absolventen häufig noch Pionierarbeit leisten.

Dies belegen auch die unterschiedlichen Wege, die die frischgebackenen Bachelorabsolventen eingeschlagen haben: Das Spektrum reicht von Personalberatung mit Schwerpunkt Pflege bis hin zum Masterstudium in Richtung Pflegemanagement oder Berufspädagogik. „Im Pflegebereich entwickelt sich gerade sehr viel. Deshalb rechnen wir damit, dass künftige Jahrgänge vielfältige Optionen auf dem Arbeitsmarkt haben werden“, sagt Schwermann.

Auch Krankenhäuser in ländlichen Regionen haben vermehrt Interesse, jungen Menschen aussichtsreiche Ausbildungschancen zu eröffnen. Das zeigt sich an zwei neuen Kooperationen: Das Krankenhaus Maria-Hilf in Brilon und das Bildungszentrum Niederrhein Wesel für Gesundheits- und Sozialberufe bieten nun geeigneten Pflegeschülern die Möglichkeit, das Pflege dual-Studium an der FH Münster aufzunehmen. Damit arbeitet der Fachbereich Gesundheit nun mit zehn Kliniken und Pflegeschulen in NRW zusammen.

Mehr über den Weg von Absolventin Lisa Kneilmann ist in der FH-Story „Pflegen und forschen: Lisa arbeitet ‚dual‘“ unter www.fh-muenster.de/fh-storys zu lesen.

Zum Thema:

Der Bachelorstudiengang Pflege dual ist eines von zehn dualen Programmen der FH Münster. Er wurde 2012 am Fachbereich Gesundheit ins Leben gerufen, um damit auf die gestiegenen beruflichen Anforderungen im Pflegesektor zu reagieren. Die Studierenden kombinieren eine Gesundheits- und Krankenpflege-Ausbildung mit einem achtsemestrigen wissenschaftlichen Hochschulstudium. Die Studieninhalte erarbeiten sie sich im ersten Studienabschnitt größtenteils selbstständig durch E-Learning und Studienbriefe. Die zweite Studienphase – nach Abschluss der Berufsausbildung – erfolgt regulär als Teilzeitstudiengang. Lerncoaches stehen unterstützend zur Seite.


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