Virtual Reality und Windkanal
Laborexperimente und alles rund ums Studium beim Schülercampus an der FH Münster
Disconebel im Windkanal: Labormitarbeiter Holger Czajka demonstriert den Schülern, welche interessanten Effekte bei der Umströmung einer Kugel auftreten können. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Verkabelt mit Sensoren und der speziellen Brille konnten die Schüler im Labor für Informationstechnik in virtuelle Realitäten eintauchen – und wie hier zum Beispiel mit dem Bogen schießen. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Im Labor für Kommunikationstechnik löteten die Schüler eigene Wechselblinker – das sind Schaltungen mit kleinen Lämpchen, die abwechselnd aufleuchten. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Welchen Druck der Traktorreifen bei verschiedenen Einstellungen auf Sand ausübt, das haben die Schüler in der Landtechnik gemessen. (Foto: FH Münster/Pressestelle)
Münster/Steinfurt (13. Juli 2017). Maschinenbau – bedeutet das nicht einfach, an Autos herumzuschrauben? Und Informatiker sitzen die ganze Zeit nur am PC? Von wegen. Wie vielseitig die Studiengänge an den Fachbereichen Maschinenbau sowie Elektrotechnik und Informatik der FH Münster sind und wie ein Studium hier auf dem Campus in Steinfurt überhaupt funktioniert, das haben über 150 Schüler in den letzten drei Tagen erlebt. Sie kamen von weiterführenden Schulen aus der gesamten Region, wie aus Münster, Steinfurt, Ahaus, Telgte, Warendorf und Rheine. Die zwei Fachbereiche hatten sich ein spannendes, studiennahes Programm überlegt, das viele Laborversuche und gleichzeitig Hintergrundwissen rund ums Studium vereinte.
„Mit dem Schülercampus wollen wir technisch und naturwissenschaftlich interessierte Schülerinnen und Schüler schon früh auf unsere Studiengänge hier in Steinfurt aufmerksam machen“, sagt Stefanie Schäfer vom Fachbereich Elektrotechnik und Informatik, die die Veranstaltung zusammen mit Prof. Dr. Hans-Arno Jantzen initiiert hat. Der Prodekan des Fachbereichs Maschinenbau betonte besonders den praxisorientierten Aspekt: „So können wir den Schülern einen konkreten thematischen Einblick in unsere Programme vermitteln. Und in unsere Forschung: Wir arbeiten hier schließlich intensiv und anwendungsnah mit lokalen und international agierenden Industrieunternehmen zusammen.“
Klitzekleine Bauteile konnten die teilnehmenden Schüler – von Klasse neun bis zur Oberstufe reichte die Altersbreite – am Fachbereich Maschinenbau mit 3D-Druckern herstellen. Größere Dimensionen packt die Landtechnik an: Mit einem Traktorreifen auf Sand und unterschiedlichen Sensoren mussten die Schüler messen, welcher Druck sich bei welcher Einstellung ergibt – eine maßgebliche Information für alle Landmaschinen, die auf Feldern ackern. Im Strömungslabor schauten sie sich dank Disconebel an, wie sich Luft eigentlich verhält, wenn sie auf ein Hindernis wie eine Kugel stößt. Noch mehr zum Erleben und Ausprobieren gab es in den Laboren für Hydraulik, Werkstofftechnik, Verfahrenstechnik, Robotertechnik und E-Technik.
Der Fachbereich Elektrotechnik und Informatik hatte insgesamt vier Stationen angeboten. Einfach die Virtual-Reality-Brille aufsetzen und schon ging es los im Abenteuerparcours zum Bogenschießen und Klötzchenstapeln. Außerdem haben die Schüler selbst einen Mikrocontroller programmiert, mit dem sie ein ferngesteuertes Auto über das eigene Smartphone steuern konnten. Und sie haben in einer Modellfabrik den Paketverkehr mit einer Ampelkreuzung geregelt – die wird zum Beispiel zur Koordination in Lagern großer Versandhäuser benötigt. Eine ruhige Hand war dann im Labor für Informationskommunikation gefragt: Hier haben die Schüler eine abwechselnd blinkende Schaltung gelötet, die sie hinterher mit nach Hause nehmen durften.
Und die Aktionstage wurden gut angenommen: Das zeigen in die Experimente vertiefte Schüler und begeisterte Lehrer, die selbst den einen oder anderen Laborversuch ausprobierten. Im nächsten Jahr wollen weitere Fachbereiche der FH Münster mitmachen und ebenfalls praktisch vermitteln, was ihre Studieninhalte ausmachen.