Nachhaltige Mobilität für unsere Region

Experten tauschten sich beim Verkehrstag Münsterland der FH Münster über Zukunftsvisionen aus


Münster (25. Januar 2018). Jeden Morgen dasselbe Bild auf den Haupteinfallstraßen Münsters: kilometerlange Staus. Der Berufspendlerverkehr aus dem Umland nimmt stetig zu und erfolgt größtenteils mit dem Auto. „Dass auch Busse im Stau stehen, halte ich für ungerecht, außerdem ist es Geldverschwendung und schlecht für die Umwelt“, sagte Prof. Dr. Martin Lühder von der FH Münster auf dem Verkehrstag Münsterland. Gemeinsam mit seinen beiden Kollegen vom Kompetenzzentrum Bau und Verkehr am Fachbereich Bauingenieurwesen, Prof. Dr. Birgit Hartz und Prof. Dr. Hans-Hermann Weßelborg, hatte Lühder die Fachtagung zum Thema „Wachstumsregion, Digitalisierung und demografischer Wandel – Herausforderungen an eine nachhaltige Mobilität im Münsterland“ organisiert. Die rund 140 Teilnehmer – Verkehrs- und Stadtplaner, Architekten, Mitarbeiter aus Ingenieurbüros und Verwaltungen sowie Studierende – tauschten sich über zukunftsweisende Lösungsansätze aus.

Zur Digitalisierung im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) referierte Reinhard Schulze von den Stadtwerken Münster. Aktuelle Trends nicht zu verpassen, sondern in die bestehenden Angebote zu integrieren, lautete die Kernaussage des Leiters Nahverkehrsmanagement. Der ÖPNV müsse zukünftig auf drei Ebenen stattfinden: erstens als „Hochleistungs-ÖPNV“ auf den Hauptachsen. Hier seien „Metrobusse“ denkbar, die auf eigenen Spuren und Trassen konsequent bevorrechtigt unterwegs sind, in enger Zeitfolge fahren und eine hohe Beförderungskapazität aufweisen – etwa als Doppeldecker oder Gelenkbusse. Als zweite Ebene nannte Schulte „On-demand-Shuttlesysteme“, also Kleinbusse ohne starren Linienweg und Fahrplan, die per Smartphone-Klick bestellt werden können und deren Route nach den Fahrtwünschen mehrerer Kunden ideal geplant wird. Hier werde für 2019 gerade ein Modellversuch vorbereitet. Die dritte Ebene machten „ergänzende muldimodale Services“ aus. Dazu gehörten etwa E-Carsharing, öffentliche Mietradsysteme sowie „Park and Ride“- oder „Bike and Ride“-Angebote.

In den weiteren Vorträgen ging es unter anderem um die Perspektiven einer nachhaltigen Mobilität im Münsterland und die Nachverdichtung in Ballungsräumen am Beispiel von Berlin.

Zum Thema:
Der Verkehrstag Münsterland ist eine jährlich stattfindende Vortrags- und Seminarveranstaltung, die von der Ingenieurkammer-Bau NRW als Fortbildung anerkannt wird. Die vom Kompetenzzentrum Bau und Verkehr am Fachbereich Bauingenieurwesen der FH Münster organisierte Tagung verknüpft Theorie und Praxis und bietet Gelegenheit, sich untereinander sowie mit Forschern und Studierenden über neue Erkenntnisse, Entwicklungen und Zukunftsvisionen auszutauschen.


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