Aspirin, Eisbonbon-Geruch und Induktionsspannung

NW-Woche führt KVG-Schüler in die Steinfurter Labore der FH Münster


Münster/Steinfurt/Nordwalde (19. März 2018). Biologie, Chemie, Physik: Naturwissenschaften – im Schuljargon auch gern schlicht NW genannt – sind auf dem Steinfurter Campus der FH Münster allgegenwärtig. Das weiß auch die Kardinal von Galen Gesamtschule Nordwalde. Ihre NW-Oberstufenkurse statteten verschiedenen Laboren der Fachbereiche Chemieingenieurwesen und Physikalische Technik einen Besuch ab und konnten dort ihr Wissen ganz praxisnah anwenden – mit dem Equipment und Wissen, das sonst den Studierenden zur Verfügung steht.

„Das ist echt etwas Anderes hier als die einfachen Versuche, die wir in der Schule machen“, sagt Johannes Schäpers begeistert. Mit seiner Gruppe hat er im Labor für Nachhaltige Chemie Aspirin hergestellt. Dafür mussten die Schülerinnen und Schüler mit Säuren experimentieren: Schwefel-, Essig- und Salicylsäure. „Wenn das Produkt abkühlt, kristallisiert sich Aspirin als Rohstoff heraus“, erklärt Mitschülerin Raphaela Schäfer. Für den Nachmittag stand noch eine Dünnschichtchromatographie an: Dann testete die Gruppe die Stoffqualität – und verglich ihr Ergebnis mit dem Aspirin aus der Packung.

Pounya Bakhshandeh und Aaron Beckhoff hingegen haben im Labor für Organische und Allgemeine Chemie Eisbonbon-Geruch hergestellt. Dafür mussten sie Essigsäureisopentylester eine Stunde bei 280 Grad brodeln lassen. „Bei uns an der Schule fehlen teilweise Chemikalien oder Gerätschaften dafür. Schon cool, von der Schulbank unter den Abzug zu wechseln!“, findet Beckhoff.

Was sich aus Pflanzenöl alles gewinnen lässt, hat die dritte Gruppe im Labor für Chemische Reaktionstechnik erfahren. „Rohstoffe für Biodiesel, Reinigungsmittel oder Kosmetika“, zählt Vivien Flaskamp auf. Mit ihren Mitstreitern Robin Sebulke und Ibrahim Balkas hat sie eine Glycerin-Bestimmung inklusive Bilanzrechnung durchgeführt.

Im Physik-Labor ermittelten die Schüler an einer schiefen Ebene mit Magneten die Induktionsspannung oder untersuchten, wie sich der Luftdruck auf den Siedepunkt des Wassers auswirkt. Außerdem experimentierten sie mit einem Interferometer. Mit diesen Geräten können Längenunterschiede mithilfe der Wellenlänge des Lichts sehr genau bestimmt werden. In einem weiteren Versuch machten sie Elektronen im Vakuum sichtbar und vermaßen deren Eigenschaften.

 

Zum Thema:
Die NW-Woche an der KVG-Gesamtschule deckt mit einer Exkursion an das Heilige Meer den biologischen Schwerpunkt ab, während die Schülerinnen und Schüler für Chemie und Physik ihre Kenntnisse praktisch in den Laboren der FH Münster anwenden. Dabei nutzen sie das komplette Equipment der Hochschule, dass die Studierenden sonst für ihre Lehre oder wissenschaftliche Mitarbeiter und Professoren für die Forschung verwenden. Schon seit mehr als zehn Jahren gehört der Besuch auf dem Steinfurter Campus fest zum Programm.

 


Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Weitere Informationen und die Möglichkeit zum Widerruf finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Seite drucken