Finanzierungskonzepte für Palliativstation

Herz-Jesu-Krankenhaus nutzt interdisziplinäre Möglichkeiten der FH Münster


Münster (15. Juni 2018). Patienten, die unheilbar an Krebs erkrankt sind und palliativ behandelt werden, leiden nur halb so oft an Depressionen wie Patienten, die keine palliative Unterstützung bekommen, so eine Studie aus den USA. „Das hat uns sehr motiviert, uns dem Projekt zu widmen“, sagte Johanna Kuhlenkötter, Studentin am Fachbereich Wirtschaft der FH Münster. Gemeinsam mit ihren Kommilitoninnen und Kommilitonen untersuchte sie die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für einen Neubau der Palliativstation des Herz-Jesu-Krankenhauses in Münster-Hiltrup. Nun stellten die Studierenden ihre Ergebnisse vor, die sie unter Leitung von Prof. Dr. Olaf Arlinghaus entwickelt hatten.

„Unser Ziel war es, ein international abgeglichenes Finanzierungskonzept zu konzipieren“, so FH-Student Markus Schrick. „Wir haben uns in zwei Gruppen aufgeteilt: Ein Team hat das Crowdfunding unter die Lupe genommen, das andere Fundraising.“ Crowdfunding ist die Finanzierung durch die Macht der Massen. „Man stellt online ein Projekt vor und bittet um finanzielle Unterstützung. Dafür gibt es unterschiedliche Plattformen. Wir empfehlen solche, die auf Spenden oder Gegenleistungen basieren.“ Dazu zähle etwa das dauerhafte Informieren über den Spendenstand, die namentliche Nennung der Spender auf Tafeln oder Danksagungen.

Inwiefern das Spenden von Geld, also Fundraising, bei der Kapitalbeschaffung ein wichtiges Standbein sein kann, untersuchte die zweite Gruppe. Die Idee: Aufmerksamkeit schaffen, um das Interesse und den Willen zum Spenden zu wecken. Gelingen soll das beispielsweise durch gezielte Medienkampagnen, Aktionen wie ein Weihnachtssingen sowie über Stiftungen, Kooperationen und eine Schirmherrschaft. „Das sind alles wichtige Marketingmaßnahmen, ohne die es nicht funktioniert“, sagt Lisa Darius. Die Studentin schloss gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Eva Klostermann die Vorstellung des Fundraising-Finanzierungskonzeptes ab.

Beeindruckt von den Ergebnissen der Studierenden waren nicht nur die Vertreter des Herz-Jesu-Krankenhauses und des Vereins der Domfreunde, der das Vorhaben unterstützt, sondern auch Prof. Arlinghaus. „Die Arbeit kann sich wirklich sehen lassen“, so der Hochschullehrer. Nun liege der Ball wieder beim Krankenhaus. „Die Studierenden haben viele, sehr gute Anregungen geliefert. Nun muss das Krankenhaus entscheiden, welches Konzept umgesetzt werden soll.“

Danach geht es weiter: Studierende der Fachbereiche Architektur und Gesundheit entwickeln architektonischen Ideen für die neue Palliativstation – und berücksichtigen dabei die gesundheitswissenschaftlichen und pflegerischen Aspekte. Damit starten sie, in enger Absprache mit den Beteiligten des Krankenhauses, im kommenden Wintersemester.


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