Würdiger Wohn- und Lebensraum für Menschen auf der Flucht

Prof. Dr. Joachim Gardemann und Prof. Victor Mani konzipieren gemeinsam mit Architekturstudierenden Ausstellung / „Zufluchtsorte“ noch bis zum 20. Juli zu sehen


Münster (4. Juli 2018). Kleine, eingeschossige Unterkünfte in einem fremden Land – so sehen Flüchtlingslager häufig aus. Sich zu orientieren, fällt da schwer. Wo bin ich eigentlich? Studierende des Fachbereichs Architektur der FH Münster, der Münster School of Architecture (MSA), haben dafür eine Lösung entwickelt: unter Nutzung vorhandener Europaletten einen Turm bauen, den jeder Mensch hochklettern kann, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dieses Projekt und viele weitere Ideen zeigt die Ausstellung „Zufluchtsorte“ im Foyer der Bezirksregierung. Prof. Dr. Joachim Gardemann eröffnete sie gemeinsam mit Prof. Victor Mani, Dekan der MSA, Regierungspräsidentin Dorothee Feller und vielen weiteren Mitwirkenden am Dienstagabend.

„Menschen auf der Flucht erleben Schlimmes“, sagte Gardemann. Der Leiter des Kompetenzzentrums Humanitäre Hilfe der FH Münster hatte „Zufluchtsorte“ gemeinsam mit Studierenden und Kollegen der MSA sowie Münster Marketing und der Allianz für Wissenschaft konzipiert. „Räume helfen in solchen Situationen, denn sie bieten Schutz und nehmen Menschen in Obhut“, so Gardemann. Wie nach den Strapazen der Flucht die Integration in eine neue Umgebung und Kultur gelingt, wie würdiger Wohn- und Lebensraum geschaffen werden kann und welche Rolle dabei die Architektur spielt, macht die Ausstellung zum Thema. Architekturstudierende der FH Münster nähern sich dem in ihren Arbeiten ganz unterschiedlich. Neben dem kleinen Aussichtsturm präsentieren sie zum Beispiel eine rollende Kita für Flüchtlingskinder, ein Modell für ein Internat für minderjährige Flüchtlinge und das „Shelter tool kit“, ein Hilfspaket mit grundlegenden Materialien und Werkzeugen für die Errichtung eines temporären Lebensraumes. Auf großen Plakaten, die an Bauzäunen montiert sind, zeigen die Studierenden ihre Projekte.

Wer sich davon ein Bild machen möchte, hat dazu bis zum 20. Juli Gelegenheit. Bis dahin ist die Ausstellung werktags von 7:30 bis 16 Uhr geöffnet, der Eintritt ist frei. Schon am Dienstag (10. Juli) folgt ein weiterer Programmpunkt: Dann findet die Podiumsdiskussion „Zufluchtsorte – Räume im neuen Land: heilsam, offen, verständlich“ statt. Neben Gardemann und Mani sind auch Frank Bertram von Architekten über Grenzen, Studentin Harine Suthan und Dr. Ömer Yavuz vom Integrationsrat der Stadt Münster dabei. Die Moderation übernimmt der ehemalige ARD-Korrespondent Thomas Nehls. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Saal der Bezirksregierung, Domplatz 1-3.


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