Wie denken Hacker?

80 Schüler vom Hans-Böckler-Berufskolleg lernen Handwerkszeug für IT-Sicherheit an der FH Münster


Münster/Steinfurt (16. Juli 2018). Leaken, patchen, WannaCry – das sind selbstverständliche Begriffe für angehende Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker. 80 von ihnen haben am Freitag (13. Juli) ein Hacker-Seminar auf dem Steinfurter Campus der FH Münster besucht. Berufsschüler Rick Schwabe freute sich über den ungewöhnlichen Input: „In der Schule behandeln wir solche Themen nicht. Das ist einfach eine zu unsichere Grauzone und irgendwie fehlt auch das Know-how.“ Genau das haben aber Prof. Dr. Sebastian Schinzel und sein Team vom Labor für IT-Sicherheit.

In drei Workshops haben die Experten ihr Fachwissen geteilt: Die Schüler mussten Beispielwebseiten mit Sicherheitslücken hacken, haben virenverseuchte USB-Sticks unschädlich gemacht und mit gesammelten Angriffscodes gearbeitet, der frei verfügbaren Software Metasploit. „Wir arbeiten sehr viel Hands-on“, sagt Schinzel. „Die Frage ist, wie wir uns schützen sollen, wenn wir nicht mal wissen, wie die Angreifer vorgehen. Deshalb versuchen wir uns in die Köpfe von Hackern hineinzuversetzen, indem wir lernen, wie sie in Systeme einbrechen.“ Aber: Das Ganze passiert natürlich unter Laborbedingungen. Denn außerhalb dieser wäre es eine Straftat, wenn die Schüler die erlernten Tools auf Netzwerke, Webseiten und Infrastrukturen anwenden.

Das Wissen ist auch wertvoll für die Betriebe, in denen die Auszubildenden arbeiten. „Es ist wichtiger denn je, sich gegen Hacker-Angriffe zu schützen, deswegen ist der Workshop hier so unglaublich spannend für uns“, sagt Teilnehmer Robert Osterhoff. Da wurden die Zeugnisse glatt zur Nebensache, die es an dem Tag natürlich auch noch gab.

Das Hans-Böckler-Berufskolleg aus Münster und die FH Münster arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen. Das Hacker-Seminar war eine Premiere für beide Seiten – die im nächsten Jahr wiederholt wird.


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