Karl kann jetzt Körner zählen

Erstsemester der FH Münster lernen mit Informatik-Hamster spielerisch programmieren


Münster (8. Oktober 2018). Ersti-Veranstaltung, Einführung in die Programmierung, Tag 3. Es geht um Boolesche Funktionen, um Integer – und natürlich um Karl. Karl ist ein blau-gefüllter, leicht hyperaktiver Hamster, der durch ein rechteckiges, labyrinthartiges Kachelfeld mit Mauern als Hindernisse laufen soll. Mittlerweile kann Karl schon klettern. „Am Anfang konnte er sich nur linksherum drehen, ein Korn aufheben, es ablegen und einen Schritt nach vorne machen“, sagt Konrad Schneid vom Fachbereich Wirtschaft der FH Münster, der die Erstsemester in die hohe Kunst des Programmierens einführt. „Er ist unser Spielkamerad für die drei Kurstage.“

Den Spitznamen Karl hat Teilnehmer Lukas Steuer dem Informatik-Hamster verpasst. Er hatte schon zwei Jahre Informatik-Leistungskurs in der Schule und bringt Karl gerade bei, wie der ein beliebig großes Spielfeld berechnet, die Lösung in Körnern anzeigt und dafür möglichst wenig Schritte gehen muss. Genau wie alle anderen der 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Es ist ruhig, hie und da Gemurmel, die Laptop-Tastaturen klackern dumpf. „Ich versteh echt nicht, wie ich das machen soll“, ruft einer in den Raum, und da gibt Konrad Schneid natürlich Hilfestellung. Eine der Teilnehmerinnen fährt erfreut hoch. „Ach, das geht ja auch!“ Aus einer anderen Ecke hört man leises Jubeln. „Es hat geklappt!“ – „Ne, die Zahl stimmt nicht, der Hamster hat sich verrechnet.“ – „Er hat was doppelt gezählt …“ Schon ein Tippfehler kann dafür sorgen, dass das komplette Programm nicht mehr läuft.

Der Kurs „Einführung in die Programmierung“ vorm Semesterstart ist ein Ort zum Ausprobieren, eine Möglichkeit für Code-Experimente – vor allem, wenn man vorher noch gar keinen Kontakt damit hatte. Drei Tage verbringen die Kursteilnehmer mit dem virtuellen Hamster, sie erarbeiten in lockerer Atmosphäre mehr und mehr Fähigkeiten, step by step. Es findet sich immer jemand, der nach den Arbeitsphasen eine Lösungsmöglichkeit vorstellen will und sein Notebook an den Beamer anschließt. Die Basics haben alle schnell drauf. Und der Kurs ist für noch mehr da. „Für mich sind die Inhalte komplett neu und recht schwierig, aber ich habe ja Leute neben mir, die’s können“, sagt Christian Dörschug grinsend. „Wir studieren alle Wirtschaftsinformatik, und da ist diese Veranstaltung genau richtig, um neue Leute kennenzulernen. Das gehört für mich zum Studium auch einfach dazu.“

Kursleiter Konrad Schneid kennt die Inhalte des Workshops noch aus seinem eigenen Studium. Er promoviert jetzt am Fachbereich, arbeitet dort auch als wissenschaftlicher Mitarbeiter, hat vorher an der FH Münster Wirtschaftsinformatik im Bachelor und Master studiert. „Der Kurs existiert jetzt seit fünf Jahren. Ich habe die Inhalte noch in einem Modul während des Studiums gelernt – damals gab’s aber noch keinen Hamster, den wir herumschicken mussten, sondern den Roboter Karel aus Standford.“

 


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