Ohne Excel geht es nicht
Prof. Dr. Arne-Rasmus Jost wird Professor für Konstruktionselemente und Anlagenbau in Steinfurt
Prof. Dr. Arne-Rasmus Jost ist neu an der FH Münster und forscht und lehrt am Steinfurter Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt. (Foto: FH Münster/Wilfried Gerharz)
Münster/Steinfurt (17. Oktober 2018). Mit Excel Kraftwerke berechnen und auslegen – für Prof. Dr.-Ing. Arne-Rasmus Jost ist das kein Zauberwerk. Für ihn gehört das Tabellenkalkulationsprogramm zum Handwerkszeug des Ingenieurs. „Sowohl bei jungen Absolventen als auch bei altgedienten Ingenieuren habe ich in der Excel-Anwendung enorme Defizite erlebt“, sagt Jost. Die möchte er zukünftig gerne im Vorfeld ausmerzen. Zum Wintersemester ist der 48-Jährige an den Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt der FH Münster berufen worden.
Dort übernimmt er das Lehrgebiet Konstruktionselemente und Anlagenbau. Bei ihm erlernen die Studierenden das technische Zeichnen und erfahren, was Schub, Druck oder Zug auf bestimmte Bauteile bewirkt. Außerdem geht es um die Auslegung von Konstruktionselementen. Also, was Schweiß- oder Schraubverbindungen an Spannung und Verformung aushalten müssen. „Was für Schrauben benötige ich zum Beispiel für welches Bauteil, wie sind sie beschaffen und wie setze ich sie richtig ein“, erklärt Jost die Lehrinhalte.
Genau da kommt Excel wieder ins Spiel. „Als Ingenieur habe ich das Programm zu schätzen gelernt. Denn mit Excel lässt sich fast alles berechnen und eben auch ganze Kraftwerke auslegen. Deshalb lernen die Studierenden bei mir Tools zu erstellen, die sie ihr ganzes Berufsleben über brauchen“, so Jost.
Diese Erfahrung hat er bei seinem bisherigen Werdegang selbst gemacht. Nach der Promotion in Essen ging es für ihn in die freie Wirtschaft. „Da bin ich als Bauingenieur direkt im Maschinenbau gelandet, als Berechnungsingenieur für Kraftwerkskomponenten.“ Dabei ist er geblieben und war zuletzt Leiter der Strukturmechanik bei Mitsubishi Hitachi Power Systems Europe im Bereich Kraftwerksbau. In dieser Zeit hat er viele Abschlussarbeiten betreut und auch das Halten von Vorträgen gehörte als Fachreferent für Strukturmechanik zu seinem Berufsalltag.
Trotzdem sollte es beruflich noch einmal etwas Neues sein für den dreifachen Familienvater. „Ich wollte gerne in die Lehre und denke, dass ich für die Studierenden viel Erfahrung aus der Praxis mitbringe. Ich freue mich auf die Arbeit mit den jungen Leuten. Von denen werde ich sicherlich auch noch einiges lernen“, sagt der Neuberufene schmunzelnd.
Der Steinfurter Campus, an dem er zukünftig lehrt, ist noch neu für ihn. „Obwohl es hier überschaubar ist, schaffe ich es immer noch mich zu verlaufen. Aber man merkt, dass hier eine ganz familiäre Atmosphäre herrscht.“ Auch sonst sagten ihm das Münsterland und die FH Münster direkt zu, weshalb die Entscheidung schnell getroffen war. „Das passte einfach“, sagt er.