Soziale Arbeit ist ohne digitale Medien nicht mehr denkbar

Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Eik-Henning Tappe an FH Münster berufen


Münster (14. November 2018). Digitalisierung und Medienpädagogik haben eine große Schnittmenge. Aber während die Medienpädagogik eine eigenständige Disziplin darstellt, sieht der Fachbereich Sozialwesen der FH Münster die Digitalisierung als eine Querschnittsaufgabe für die gesamte Soziale Arbeit an. Beide Lehrgebiete vertritt nun seit diesem Wintersemester Prof. Dr. Eik-Henning Tappe.

Die beruflichen Stationen des Neuberufenen prädestinieren ihn dafür: So hat er sich bereits in seinem Lehramtsstudium auf Mediendidaktik spezialisiert und nebenbei im Bürgerhaus Bennohaus in Münster medienpädagogische Projekte begleitet. „Dabei habe ich auch gemerkt, dass mich die Kombination von offener Jugendarbeit und medienpädagogischer Anleitung von Studierenden im Praktikum besonders interessiert“, sagt der 34-Jährige.

Nach dem Studium an der WWU Münster arbeitete er dort zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter in verschiedenen mediendidaktischen Betätigungsfeldern wie etwa in dem von Microsoft geförderten Programm „Computer Skills for Teachers“ am erziehungswissenschaftlichen Institut. Gleichzeitig setzte er auch seine Tätigkeit als freier Medienpädagoge fort, vor allem in Projekten mit Kindern und Jugendlichen in inklusiven Gruppen.

Von seiner nachfolgenden beruflichen Station als Referent für Medienbildung im städtischen Medienzentrum Hamm sowie von seinem Lehramtsstudium profitiert er nun auch, wenn er in den Lehrveranstaltungen für die zukünftigen Sozialarbeiter zeitgemäße Lern- und Lehrformen einsetzt. „Hier behandele ich in verschiedenen didaktischen Settings sozialpädagogische Fragestellungen, zum Beispiel wie auf Cybermobbing reagiert werden kann – ein Problem, mit dem die angehenden Sozialarbeiter vermehrt konfrontiert werden“, so der gebürtige Werneraner. „Die Studierenden reproduzieren erst das Fachwissen, um es dann mit Hilfe von digitalen Medien gestalterisch in eine neue Form zu bringen.“ Dies sei auch das Thema seiner Dissertation gewesen und stellt einen vertiefenden Lerneffekt dafür dar, wie Medienpädagogik funktionieren kann.

Mit dem Kinderfilmfest Münster hatte er als freiberuflicher Medienpädagoge zu tun – und dadurch auch mit Prof. Dr. Bernward Hoffmann zusammengearbeitet. Der 63-jährige Hochschullehrer für Medienpädagogik begrüßt es, dass mit Tappe ein Kollege an seiner Seite ist, „der in gutem Kontakt mit den Studierenden einen konstruktiv kritischen und kreativen Umgang mit Medien erarbeitet und dabei auch Risiken, vor allem aber die Chancen digitaler Medien herausfiltert“.

Tappe wiederum freut sich auf die gemeinsamen Projekte: „Lehre und Lernen verändern sich durch Digitalisierung, wir müssen auf die neuen Bedingungen der Studierenden und ihre Wünsche eingehen.“ Die Bedienerkompetenzen seien längst vorhanden, aber die Möglichkeit, die kreativen und inhaltlichen Kompetenzen anhand von konkreten Praxisbezügen auszugestalten, sehe er als eine wichtige Aufgabe an. Denn Soziale Arbeit ohne digitale Medien sei nicht mehr denkbar.


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