International tätige Architektin an die FH Münster berufen

Dikkie Scipio ist nun Professorin am Fachbereich Architektur


Münster (21. Mai 2019). Eigentlich wollte sie ja nie Professorin werden. „Aber in der letzten Zeit haben mich viele junge Leute aufgefordert, meine Vorbildfunktion als erfolgreiche Architektin zu akzeptieren und mein Wissen mit der nächsten Generation zu teilen – hier bin ich also“, erklärt Prof. Dikkie Scipio. Zu diesem Sommersemester wurde sie an den Fachbereich Architektur der FH Münster, der Münster School of Architecture, berufen und lehrt dort nun Architekturdesign.

Die gebürtige Niederländerin hat viele Erfahrungen, die sie an die Studierenden weitergeben kann. Nach einer Ausbildung als Tischlerin arbeitete sie unter anderem als selbstständige Bühnenbildnerin, Möbeldesignerin und Innenarchitektin und gründete in Amsterdam eine Galerie für angewandte Kunst. Parallel absolvierte sie einen Master in Architektur, Innenraumgestaltung sowie Industrie-, Grafik- und Möbeldesign an der Royal Academy of Art in Den Haag und einen weiteren Master in Architektur an der Rotterdam Academy of Architecture.

„Ich bin schließlich Architektin geworden, weil ich mich nicht für eine Sache entscheiden konnte und ganz viele Dinge tun wollte – die Architektur ermöglicht mir nun, alles zu machen, was mir in den Sinn kommt“, so die 55-Jährige. Und das ist sehr facettenreich: Neben zahlreichen teils internationalen Großprojekten, die sie plante und realisierte, dreht die zweifache Mutter Architekturfilme, konzipiert Ausstellungen, schreibt Aufsätze und Bücher, hält Vorträge und engagiert sich in verschiedenen Gremien und Jurys. Auch Vorlesungen hat Scipio bereits gehalten: unter anderem an den Architekturfakultäten in Paris-Malaquais und Nancy sowie in Rotterdam.

Zu den von ihrem Planungsbüro fertiggestellten Bauprojekten gehören unter anderem die holländische Botschaft in Mosambik, das Education Center Erasmus MC in Rotterdam, das Institut des Sciences Moléculaires d’Orsay in Paris sowie das niederländische forensische Institut in Den Haag. Zu den aktuell laufenden Projekten unter ihrer Leitung zählen der Formal Hunting Palace des Royal Family Museum Paleis Het Loo und das Royal Museum of Fine Arts in Antwerpen.

„Ich mag es, so offen wie möglich zu sein und mich überraschen zu lassen – auch von Bauwerken“, sagt die Neuberufene. „Durch die Arbeit mit der jungen Generation hoffe ich, Dinge zu finden, nach denen ich gar nicht gesucht habe.“ Den Studierenden möchte sie vermitteln, wie wichtig es ist, sich den eigenen Designprozess bewusst zu machen, sich anderen Eindrücken und Ansichten zu öffnen und schließlich selbst Entscheidungen zu treffen. Neben ihrer Arbeit als Professorin wird Scipio auch weiterhin in dem 2014 von ihr mit gegründeten internationalen Planungsbüro Kaan Architekten tätig sein.


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