Vortrag über Medienkompetenz

Prof. Dr. Eik-Henning Tappe über Herausforderungen von digitalen Lebens-, Lern- und Arbeitswelten


Münster (13. Juni 2019). Mal eben ein Video schauen, eine Nachricht schreiben oder Neuigkeiten erfahren – das Smartphone ist für viele ständiger Begleiter im Alltag. Zum Beispiel nutzen 86 Prozent der 12- bis 19-Jährigen YouTube, so eine neue Studie. Und dabei geht es nicht nur um Ablenkung oder Spaß, sondern auch um Lernprozesse: Erklärvideos sind sehr gefragt. Es scheint also mehr hinter einem vermeintlich exzessiven Medienkonsum zu stecken. Aber welchen konkreten Einfluss haben digitale Medien auf die Lebens-, Lern- und Arbeitswelt? Und wie kann eine unterstützende Medienkompetenz gefördert werden? Darum geht es in dem Vortrag von Prof. Dr. Eik-Henning Tappe am Mittwoch (19. Juni) an der FH Münster. Die Veranstaltung bildet den Abschluss der Reihe GUDialog des Instituts für Gesellschaft und Digitales (GUD) im aktuellen Sommersemester.

„Der Medienkonsum wirkt in unserer Gesellschaft schnell stigmatisierend“, sagt Tappe. „Wer ständig mit dem Smartphone hantiert, bekommt zum Beispiel voreilig den Stempel ‚süchtig‘ aufgedrückt. Aber da steckt viel mehr dahinter.“ Denn es gehe nicht nur ums Konsumieren, sondern auch ums formale und informelle Lernen. Und: „Die Nutzung digitaler Medien ist wichtig für die eigene Identitätsbildung“, so Tappe. Um die Medienkompetenz zu fördern, sei eines ganz entscheidend: der selbstbestimmte Umgang. „Wir müssen verstehen, dass digitale Medien fester Bestandteil unseres Alltags und unserer Kultur sind. Entscheidend ist unser Umgang damit.“ Dazu zähle etwa die Akzeptanz als Unterstützung im schulischen und außerschulischen Lernprozess. Oder das Nutzen des Smartphones im sozialen Austausch, auch in der Schule oder auf der Arbeit. „Wie sich das selbstbestimmt und reflektiert gestalten lässt, muss Teil der Medienkompetenz sein“, so der Erziehungswissenschaftler. Er befasst sich in Lehre und Forschung mit der Digitalisierung, die er als Querschnittsaufgabe für die gesamte Soziale Arbeit ansieht.

Sein Vortrag „Medienkompetenz! Der Leitbegriff der Medienpädagogik als Antwort auf mediale Transformationsprozesse“ am Mittwoch (19. Juni) beginnt um 18:30 Uhr im Hörsaal des Fachbereichs Design, Leonardo-Campus 6, in Münster. Die Veranstaltung ist öffentlich und richtet sich an Fachleute, Studierende und interessierte Bürger. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Informationen zur Reihe GUDialog finden sich unter www.fh-muenster.de/gud.


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