Simulationsbasiertes Lernen: 1. SimNAT Pflege Symposium in Münster

130 Praktiker und Wissenschaftler tauschten sich aus


Münster (2. August 2019). Wer einen Pflegeberuf ergreifen will, braucht nicht nur Theorie, sondern auch Praxis. Die vermittelt im Studium das simulationsbasierte Lernen. Dabei üben die Studierenden etwa an Trainingsmodellen die Arbeit mit den Patienten. Der Fachbereich Gesundheit der FH Münster schickt seine Studierenden deshalb in das eigens dafür geschaffene Simulationslabor, Skills Lab genannt. Und immer mehr Hochschulen richten Räume wie diesen ein. Denn am 1. Januar 2020 tritt das neue Pflegeberufegesetz in Kraft, und das verankert unter anderem das simulationsbasierte Lernen in der akademischen Pflege. Es gibt also viel Rede- und Austauschbedarf unter Praktikern und Wissenschaftlern. Die Möglichkeit dazu bot jetzt das erste SimNAT Pflege Symposium. Es fand am Freitag (2. August) an der FH Münster statt. 130 Interessierte aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA nahmen daran teil.

„Wir waren innerhalb von drei Wochen ausgebucht“, sagt Sascha Quitter von der FH Münster. Er leitet nicht nur das Skills Lab an der Hochschule, sondern sitzt auch im Vorstand von SimNAT Pflege – gemeinsam mit Christine Loewenhardt von der Hochschule Fulda –, und er hat die Konferenz maßgeblich organisiert. „Wir sind in Deutschland noch ziemlich am Anfang mit dem simulationsbasierten Lernen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir voneinander lernen und Erfahrungen weitergeben“, sagt Quitter. Aus diesem Grund standen viele Vorträge auf dem Programm, in denen Erfolgsbeispiele vorgestellt wurden. Da ging es darum, wie ein Simulationslabor überhaupt aufgebaut sein sollte, wie viel Personal notwendig ist, welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt, wie Prüfungen ablaufen und welche gemeinsamen Standards möglich sind.

„Besonders stolz sind wir, dass Dr. Pamela Jeffries von der George Washington University School of Nursing zu unserer Konferenz gekommen ist. Sie ist in den USA eine absolute Expertin.“ Das simulationsbasierte Lernen sei in den USA seit 20 Jahren fester Bestandteil in Lehre und Ausbildung, so Quitter. „Da hinken wir deutlich nach.“ Jeffries fand dennoch lobende Worte. „Ich bin sehr beeindruckt von den Ideen und der Entwicklung, die derzeit an deutschen Hochschule stattfindet“, so die Amerikanerin. Voneinander zu lernen sei wichtiger Erfolgsgarant.

Dem stimmten Quitter und Loewenhardt uneingeschränkt zu. „Wir müssen zusammenarbeiten, um das volle Potenzial des simulationsbasierten Lernens zu nutzen“, erklärt Quitter. „Das ist jetzt unsere Chance, diese Methodik in der Lehre fest zu implementieren“, ergänzt Loewenhardt. Ziel sei es, die Studierenden bestmöglich auszubilden und auf die Praxis vorzubereiten.

Für SimNAT Pflege war es die erste Konferenz dieser Art. „Die Nachfrage ist da“, sagt Quitter. „Wir werden also schauen, ob wir in zwei Jahren eine ähnliche Tagung organisieren, dann vielleicht in Fulda.“ Jetzt fand sie in Münster statt, weil der Fachbereich Gesundheit 2019 sein 25-jähriges Jubiläum feiert und das ganze Jahr lang immer wieder Events anbietet. „Da bot es sich einfach an, die Veranstaltung nach Münster zu holen.“


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