FH Münster beruft Experten für Public Health

Im Mittelpunkt der Lehre von Prof. Dr. Wolfram Herrmann: die praktischen Folgen von sozialen Einflüssen auf Gesundheit und Krankheit


Münster (18. September 2019). Zwei Dinge möchte Prof. Dr. Wolfram Herrmann Studierenden mitgeben: „Soziale Umstände wie Umfeld und Alter haben Einfluss auf Krankheit und Gesundheit, und dies hat Folgen im praktischen Handeln. Zweitens gibt es in Medizin und Public Health meist keine einfachen Antworten für komplexe Probleme, das zu verstehen finde ich wichtig“, sagt der Arzt, den die FH Münster zu diesem Wintersemester für das Lehrgebiet Medizin und Public Health berufen hat.

Für seine Lehrveranstaltung in Public Health mit Studierenden am Fachbereich Gesundheit wird er etwas Neues ausprobieren: Sie werden ein Miniprojekt durchführen und haben die Wahl, ob es beispielsweise ein kurzer Vortrag, ein Poster, ein Essay oder ein Spiel ist. „Das dürfen sie sich selbst aussuchen, auch ob sie dies im Team oder allein bewerkstelligen. Am Ende plane ich eine Public-Health-Arena, in der alle Kursteilnehmer ihre Darstellung präsentieren und sich untereinander austauschen können“, so der 38-Jährige.

Im Lehrgebiet Medizin steht hingegen der individuelle Patient im Mittelpunkt. Hierbei konzentriert sich Herrmann, der auch über Masterabschlüsse in Epidemiologie und Higher Education verfügt, vor allem auf chronische Erkrankungen und Erkrankungen im Alter. Zu einem gerontologischen Thema hatte Herrmann auch promoviert, speziell zu Schlafstörungen im Pflegeheim aus Sicht der Bewohnerinnen und Bewohner. In der Allgemeinmedizin war er als Arzt tätig, außerdem in der Geriatrie, Orthopädie und ambulanten Rehabilitation. Habilitiert hat er zur Inanspruchnahme hausärztlicher Versorgung. Er selbst leitete dazu ein von der DFG gefördertes deutsch-norwegisches Forschungsprojekt. In der Verknüpfung hausärztlicher, pflegerischer und therapeutischer Versorgung mit den sozialen Lebensumständen von Patienten sieht Herrmann auch noch großen Forschungsbedarf.

Von seinen bisherigen Lehrerfahrungen an der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Hochschule Furtwangen werden nun die Studierenden am Fachbereich Gesundheit profitieren. „Methodisch bevorzuge ich das forschende Lernen“, sagt Herrmann, der den GMA-Preis für innovative Lehrprojektideen der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung erhalten hatte. In dem Wahlpflichtfach Kiezmedizin am Institut für Allgemeinmedizin an der Charité – Universitätsmedizin ging es um den Einfluss von sozialen Faktoren und Wohnumfeld auf Gesundheit und Krankheit sowie Gemeindeorientierung in der hausärztlichen Versorgung.


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