Doktorandin bei Darwin, Newton und Hawking
Neele Petzold berichtet von ihrem Forschungsaufenthalt an der University of Cambridge

FH-Doktorandin Neele Petzold promoviert am Science-to-Business Marketing Research Centre (S2BMRC). (Foto: privat)

Neele Petzold vor der University of Cambridge. (Foto: privat)
Neele Petzold stellt Teile ihrer Forschungsergebnisse vor. (Foto: privat)
Münster (22. Januar 2020). Es klingt ein bisschen wie im Märchen: Neele Petzold, Doktorandin am Fachbereich Wirtschaft der FH Münster, kann es manchmal selbst nicht ganz glauben, wie es dazu gekommen ist: „Ich habe Teile meiner Arbeit bei dem Onlineportal ResearchGate veröffentlicht, darin zitiere ich sehr häufig Shaz Ansari. Er ist einer der treibenden Forscher im Bereich Disruptive Innovation und ein Professor an der University of Cambridge.“ Ein paar Wochen später habe eben dieser sich bei ihr gemeldet, und sie wurde zu einem zweimonatigen Aufenthalt nach Cambridge eingeladen – um gemeinsam zu forschen. „Ich war echt überrascht, habe mich sehr gefreut und sofort zugesagt.“ Ansari habe einfach ein großes Interesse an Forschung und daran, sich auszutauschen.
Diese Leidenschaft teilt Petzold, die vor dreieinhalb Jahren an der FH Münster ihre Promotion startete. Sie beschäftigt sich seitdem mit disruptiven Innovationen, also mit Neuerungen am Markt, die alte Denkmuster zerstören und durchbrechen, neue Wege einschlagen und Geschäftsfelder besetzen. In England nutzte sie die Zeit, um eine Woche nur Fachliteratur zu wälzen und zu schreiben. Danach traf sie sich wieder mit Ansari, der ihre Überlegungen mit ihr diskutierte. „Für eine Promotion benötigt man Tiefgang, ich brauche dieses Eintauchen, und Cambridge ist der perfekte Ort dafür.“ Die Stadt mit ihren 32 „Colleges“ sei eine Hochburg für Forschung. „Newton, Darwin und Hawkins haben hier studiert und geforscht. Und wenn man Harry Potter geschaut hat, flippt man aus. Die Uni in Cambridge erinnert einen sehr an Hogwarts.“ Vor Ort hatte sie auch die Möglichkeit, einen Professor aus Stanford zu treffen. „Das war cool, er ist auf seinem Gebiet eine echte Koryphäe und war sehr nett und interessiert.“
Auch persönlich hat sie dieser Aufenthalt weitergebracht: „Ich habe viele wertvolle und spannende Freundschaften geknüpft.“ Ihr Promotionsthema konnte sie auch vorantreiben: In ein paar Monaten möchte sie ihre Dissertation einreichen. „Danach verrate ich auch noch mehr zum Inhalt“, sagt sie schmunzelnd.