Start-up-Szene in Münster: Unterstützung bei der Gründung

Viele gute Angebote in der Stadt noch besser bündeln


Münster (19. August 2020). Menschen bestellen online Essen, Lebensmittel oder andere Waren und bekommen sie klimaneutral geliefert – in Münster gab es solche Angebote schon vor Corona. Inzwischen sind aber welche dazugekommen. Denn Güter CO2-neutral zu den Kundinnen und Kunden zu bringen, kommt immer mehr an. Das wissen Niklas Tauch, Robin Wingenbach und Maximilian Schleper nur zu gut. Die Studenten haben 2020 Liefergrün gegründet und eine Software entwickelt, die lokalen Einzelhändlern, insbesondere im Lebensmittelbereich, ein nachhaltiges Lieferkonzept ermöglicht. Unverpacktläden, die ihre Produkte komplett plastikfrei anbieten, gehören dabei zur Hauptzielgruppe. Unterstützung bei ihrem Weg in die Selbstständigkeit holt sich Liefergrün von der FH Münster: Dr. Maximilian Bader vom Fachbereich Wirtschaft, der Münster School of Business (MSB), hilft den dreien ehrenamtlich als Coach.

„Mir macht das einfach viel Spaß“, sagt Bader, der selbst erst 31 Jahre jung und deshalb nah dran am Liefergrün-Team ist. Er brenne aber auch für das Thema Nachhaltigkeit, privat und beruflich. „Start-ups, die sich mit dem Thema Sustainability beschäftigen, treffen aus meiner Sicht den Zahn der Zeit.“ Als Mentor engagiert er sich beim Venture Club Münster (VCM), bei dem auch Studierende der FH Münster beteiligt sind. Darüber kam der Kontakt zum Liefergrün-Team zustande. „Max Schleper hat mich angesprochen, kurz danach haben wir uns das erste Mal getroffen.“ Seitdem machen sie das regelmäßig, etwa alle zwei Wochen in Präsenz und mit Abstand, ansonsten läuft die Kommunikation weitestgehend online. Bader vermittelt Kontakte, hilft beim Aufbau der Gesellschaftsstrukturen und beim Feinschliff der Geschäftsidee.

„Für uns ist das eine super Möglichkeit, denn so bekommen wir viel fachlichen Input für unser Start-up in einer enorm hohen Qualität“, sagt Tauch. Begeistert, wie gut das funktioniert, ist auch Daniel Schaschek, der an der FH Münster in verschiedenen Gründungsprojekten mitarbeitet und ebenfalls in Kontakt zum VCM steht. „Jede Unterstützung beim Weg in die Selbstständigkeit ist viel wert. Wir als Hochschule wollen uns zukünftig noch besser aufstellen, um die Themen Gründen und Unternehmertum zu pushen“, so Schaschek. Die Grundlage dafür sei in Münster nahezu ideal. „Es gibt hier schon viele gute Angebote, nicht nur an unserer Hochschule, und auch eine sehr aktive studentische Gründerszene, die sich selbst organisiert. Darauf wollen wir aufbauen.“ Münsters Gründerszene sei nicht klein, und wenn sich alle etwas besser koordinieren würden, wäre das toll. Dieses Ansinnen teilt Bader. „Es ist wichtig, zukünftig noch besser zusammenzuarbeiten und die Synergiepotenziale zu heben.“ In Münster gebe es einige vielversprechende Ansätze.

Eine der jüngsten Entwicklungen ist an der FH Münster zu beobachten. Dort startet zum Wintersemester 2020/2021 erstmals der Masterstudiengang Digital Business and Innovation Management. Das neue Programm ist darauf ausgerichtet, Hochschulabsolvierende zu befähigen, den digitalen Wandel aktiv mitzugestalten. Gleichzeitig lehrt es innovatives Denken und Handeln. „Wer bei uns studiert, entwirft zum Beispiel ein digitales Geschäftsmodell oder entwickelt eine neue Idee für ein Start-up“, sagt Bader, der im Studiengang ebenfalls unterrichtet und den Studierenden die Themenfelder Innovationsmanagement und Entrepreneurship näherbringen wird.

Bader hat in Bayreuth, San Diego, Lissabon und Münster BWL studiert. Danach promovierte der gebürtige Augsburger zu nachhaltigem Produktdesign im Bereich Innovationsmanagement. Seit eineinhalb Jahren ist er an der FH Münster tätig.


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