Feierabend nach 92 Semestern

Poststellen-Mitarbeiter Joachim Ahlke geht nach 46 Jahren auf dem Steinfurter Campus in den Ruhestand


Münster/Steinfurt (20. August 2020). Die FH Münster ist vor 49 Jahren gegründet worden. Und am 1. August 2020 ist ein Mitarbeiter des Campus in Steinfurt in den Ruhestand gegangen, der 46 Jahre davon miterlebt hat. Joachim Ahlke stempelt aus – nach 92 Semestern, wie er die Zeit in einer Abschiedsmail an die Belegschaft hochschulgemäß umrechnet. Der Mitarbeiter in der Poststelle ist ein wahres Steinfurter Urgestein und bekannt wie ein bunter Hund auf dem Campus.

Und als solcher bekam er in seiner letzten Arbeitswoche Mitte Juli auch eine standesgemäße Verabschiedung: Mit einem Oldtimer-Traktor holten ihn morgens einige Kollegen vom Dezernat Gebäudemanagement zuhause in Burgsteinfurt für den letzten Weg zur Arbeit ab. Auf dem Campus standen die übrigen Kolleginnen und Kollegen dann für ihn Spalier. „Legende im Ruhestand“ steht auf dem dazugehörigen Schild, das ihm zum Abschied überreicht worden ist. Dass er abgeholt werden würde, wusste er bereits. Doch dass so viele Leute dabei sein würden, das war für ihn eine Überraschung. „Da musste ich schon tief Luft holen“, sagt er.

Die Tage zuvor nutzte der 65-Jährige, um sich von Kolleginnen und Kollegen, Freundinnen und Freunden in verschiedenen Fachbereichen zu verabschieden. „Ich bin hier immer gut mit allen klar gekommen“, sagt er. Denn er hatte in der Poststelle auch zwangsläufig mit vielen Leuten auf dem Campus zu tun. „Besonders fehlen werden mir die Gespräche zwischen Tür und Angel.“

Beeindruckt von der außerordentlichen Treue Ahlkes zur Hochschule ist auch FH-Kanzler Guido Brebaum. „46 Jahre bei einem Arbeitgeber, das ist heutzutage sicherlich absolut außergewöhnlich“, so Brebaum. Er selbst sei seit Mitte der 90er regelmäßig auf dem Campus in Steinfurt gewesen, und ein Gesicht sei ihm sehr präsent in Erinnerung geblieben: das von Ahlke. „Viele FH-Angehörige kamen und gingen, aber Herr Ahlke war immer da“, sagt der Kanzler und überreicht neben der Ruhestandsurkunde auch Blumen zum Abschied.

Seinen Nachfolger Jürgen Feldmann hatte Ahlke in den letzten Wochen bereits eingearbeitet. Für den Ruhestand wünscht er sich nun, gesund zu bleiben. Die neugewonnene Freizeit will er unter anderem mit Radtouren und in seinem großen Garten in Burgsteinfurt verbringen. „Hoffentlich kommt da keine Langeweile auf“, witzelt er.


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