„Da können wir uns auf die Schulter klopfen“

Prof. Dr. Kordula Schneider und Prof. Dr. Marcellus Bonato gehen an der FH Münster in den Ruhestand


Münster (24. März 2021). Die coronabedingte Arbeit im Homeoffice habe ja auch ihr Gutes, sind sich Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski, Prof. Dr. Kordula Schneider und Prof. Dr. Marcellus Bonato einig: gewissermaßen bereite sie schon auf die Zeit daheim im Ruhestand vor. Und dies ist auch der Grund ihres digitalen Treffens: Die Präsidentin verabschiedet Schneider und Bonato nach vielen Jahren der Forschung und Lehre an der FH Münster in den Ruhestand.

„Eigentlich gehe ich noch gar nicht in den Ruhestand“, sagt Schneider trotzdem mit einem Augenzwinkern. Nachdem sie 25 Jahre an der FH Münster gearbeitet hat, hat die Expertin für Gesundheitswissenschaft und Pflege am Institut für Berufliche Lehrerbildung (IBL) bereits für die Zeit danach einige Aktivitäten im Blick: „Ich habe diverse Projekte angeleiert und möchte als Gasthörerin Philosophie studieren. Im Kopf fühle ich mich wie 40.“

Schneider kam 1996 zunächst als Lehrbeauftragte an die FH Münster und wurde ein halbes Jahr später schließlich zur Professorin berufen – zuerst an den heutigen Fachbereich Gesundheit, der Münster School of Health. Mit ihrem Wechsel ins IBL ging ein besonderer Wunsch in Erfüllung – denn die Arbeit dort lag ihr besonders am Herzen, da sie selbst ein Lehramtsreferendariat absolviert hatte. Entsprechend freute sie sich über den Kontakt zu den Studierenden, die sie auf ganz eigene Weise geprägt hat. „Erst neulich kam meine letzte Kohorte aus dem Praxissemester zurück. Nachdem die Lehrer*innen an den Schulen gehört hatten, dass ich sie unterrichtet habe, hieß es, sie seien ,geschneidert‘ worden“, sagt sie und muss schmunzeln.

Auch jenseits der Lehre war die Professorin äußerst aktiv: 200 Publikationen hat sie in ihrer Karriere zu verantworten, außerdem bundesweite Projekte in Didaktik und Pädagogik sowie viele Kooperationen mit Gesundheits- und Pflegeschulen. „Das ist schon eine Hausnummer!“, lobte von Lojewski im Abschiedsgespräch diese Leistungen. „Es war eine super Zeit hier an der Hochschule. Ich hatte viele Möglichkeiten und tolle Kolleg*innen“, sagt Schneider.

Einer davon war Prof. Dr. Marcellus Bonato. Auch er geht in den Ruhestand und wurde gemeinsam mit Schneider verabschiedet – er bleibt der FH Münster jedoch als Seniorprofessor erhalten. Bonato führt im Projekt münster.land.leben das Teilvorhaben „reges:BOR“ weiter, das sich der regionalen Gesundheitsförderung im Kreis Borken widmet. Im Projekt „parcura“ forscht er außerdem weiterhin zur partizipativen Einführung von Datenbrillen in der Pflege im Krankenhaus.

Die Arbeit am Teilvorhaben von münster.land.leben sieht Bonato als klares Highlight seiner Laufbahn. „Ich war an der Antragstellung beteiligt“, erklärt er. „Das Thema der Gesundheitsförderung mit einem Netzwerk relevanter Partner in einer Region zu verankern ist mir persönlich sehr wichtig.“ Im Zuge dessen eine eigene Forschungsgruppe zu führen, geeignetes Personal einzustellen und das Teilvorhaben zu organisieren, bereitet ihm viel Freude.

Bonato blickt auf eine umfangreiche Karriere an der FH Münster zurück. Seit 1998 ist er an der Hochschule tätig und lehrte Psychologie am FB Gesundheit. An seinem Fachbereich war er von 1999 bis 2006 als Dekan und schließlich bis 2008 als Prodekan tätig. Danach war er langjähriges Mitglied des Senats der Hochschule. Die FH Münster hat er auch dadurch geprägt, neue Wege der Ausbildung am Fachbereich zu bereiten: Mit der Initiierung des ausbildungsintegrierenden Modellstudiengangs Therapie- und Gesundheitsmanagement (TGM) mit den Schwerpunkten Logopädie und Physiotherapie öffnete er 2007 den damaligen Fachbereich Pflege für weitere Gesundheitsfachberufe. Darüber hinaus initiierte Bonato den Bachelorstudiengang Psychiatrische Pflege/Psychische Gesundheit und sorgte damit für eine fachliche Verankerung des immer bedeutsamer werdenden Versorgungsbereichs der Psychischen Erkrankungen.

Auch wenn Bonato der Forschung treu bleibt, verabschiedet er sich nun von der Lehre. Die habe er jedoch stets genossen, wie er sagt. „Viele meiner ehemaligen Studierenden lehren inzwischen selbst“, erklärt er nicht ohne Stolz. „Da können wir uns schon auf die Schulter klopfen“, ergänzt Prof. Dr. Kordula Schneider.


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