„Gesundheitspädagogik mit sozialen Fragen verknüpfen“

Prof. Dr. Sibylle Sexson lehrt und forscht seit diesem Semester an der FH Münster


Münster (13. April 2021). Was ist guter Unterricht, wie lassen sich Handlungskompetenzen bestmöglich vermitteln, welche kooperativen Lehrformen sind angemessen für eine unterschiedlich zusammengesetzte Schülerschaft – das sind die Fragestellungen, mit denen sich Prof. Dr. Sibylle Sexson gemeinsam mit den Studierenden am Fachbereich Gesundheit auseinandersetzt. Seit diesem Semester lehrt und forscht sie an der FH Münster und macht die Studierenden fit fürs Lehramt an Berufsschulen, die Fachkräfte für das Gesundheitswesen ausbilden.

„Ich freue mich auf die berufspraktischen Erfahrungen, die die Studierenden dafür mitbringen, sie sind bereits Expertinnen und Experten in ihrem Bereich – der Therapie- und Pflegewissenschaft. Ich dagegen habe Kompetenzen, mit ihnen zusammen Konzepte zu entwickeln, um die Didaktik weiterzuentwickeln“, sagt die 42-Jährige. Dafür ist es der Soziologin und Erziehungswissenschaftlerin wichtig, „dass Gesundheit nicht losgelöst von gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen betrachtet wird und der Mensch ganzheitlich zu denken ist“.

Fragen der sozialen Ungleichheit in Bezug auf Gesundheit, Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund und die soziale Durchlässigkeit des Bildungssystems behandelte sie in verschiedenen Forschungsprojekten für das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Stiftung Mercator und das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Zudem möchte sich Sexson für eine Stärkung der Gesundheitskompetenzen sowie eine Verbesserung des Gesundheitsverhaltens und der Lebensqualität im Pflege- und Therapiebereich einsetzen. Themen, mit denen sie sich bereits im Zusammenspiel mit der Resilienzförderung sozial benachteiligter Grundschulkinder in ihrer Promotion befasst hatte.

Sozialer Wandel, Inklusion, Migration, soziale Teilhabe, selbst der Klimawandel – all diese Themen will die Hochschullehrerin mit der Gesundheitspädagogik verknüpfen. Langjährige Lehrerfahrungen sammelte Sexson an der Universität Osnabrück im Fachgebiet Berufs- und Wirtschaftspädagogik und an der Medical School Hamburg im Studiengang Medizinpädagogik.

„An der FH Münster hat mich besonders die Praxisnähe gereizt. Daran mitzuwirken, an Schulen des Gesundheitswesens die Ausbildung zu verbessern, ist eine tolle Aufgabe. Und ich würde gern mit begleitender Forschung untermauern, was die Auszubildenden brauchen, denn das Berufsbild ändert sich stetig.“ Dass es spannend bleibe, ist sich Sexson sicher: Die evidenzbasierte Medizin mit immer neuen Erkenntnissen über diagnostische und therapeutische Maßnahmen fordere alle heraus darüber nachzudenken, wie diese bestmöglich in die Ausbildung integriert werden könnten.


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