Wie Erziehung gestalten?
Studierende der FH Münster erstellen Diskussionsgrundlage für Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe

Prof. Dr. Remi Stork (l.) und seine Studierenden waren stolz, das fertige „Mindset Erziehung“ an die Kooperationspartner*innen übergeben zu können – hier vertreten durch Prof. Dr. Sabine Adler von der Katholischen Fachhochschule NRW (2.v.r.) und Jan Schnieder vom Jugendamt Warendorf (Mitte). (Foto: FH Münster/Stefanie Gosejohann)

Das „Mindset Erziehung“ wurde in einer kleinen Auflage als Kartenbox gedruckt. Für alle frei nutzbar (auch als Druckvorlagen) ist es online unter mindset-erziehung.de abrufbar. (Foto: FH Münster/Stefanie Gosejohann)
Münster (10. November 2021). Grenzen setzen, Kinder stärken, Regeln gemeinsam entwickeln, Konflikte gestalten, übermäßiger Medienkonsum – dies sind nur einige der über neunzig Grundbegriffe und Alltagsherausforderungen, die Studierende der FH Münster im „Mindset Erziehung“ zusammengetragen und in kompakter und übersichtlicher Weise beschrieben haben. „Es soll Fachkräften in Wohn- und Tagesgruppen als Grundlage dienen, um gemeinsam im Team verschiedene Herausforderungen der Erziehung zu reflektieren und sich auf grundsätzliche Vorstellungen und Vorgehensweisen zu einigen“, erläutert Prof. Dr. Remi Stork. Er hatte das zweisemestrige Projektseminar am Fachbereich Sozialwesen geleitet. Nun wurde das Ergebnis in Form von Kartensets in einer Pappbox an die beteiligten Projektpartner – das Jugendamt Warendorf, das Vinzenzwerk Handorf und die Diakonie Münster – übergeben. Außerdem steht die Online-Version (inklusive Druckvorlagen für Karten zu den einzelnen Themen) unter mindset-erziehung.de ab sofort allen Interessierten offen.
„Die Idee zu dem Projekt ist im Austausch mit dem Jugendamt Warendorf und verschiedenen Einrichtungen der Kinder und Jugendhilfe entstanden. Mit dem ‚Mindset Erziehung‘ möchten wir Fachkräfte dazu ermutigen, sich mit ihren Vorstellungen von Erziehung auseinanderzusetzen“, berichtet Stork, „denn diese bestimmen bewusst und unbewusst ihr Denken und Handeln.“ Trotzdem spiele der Erziehungsbegriff im Studium der Sozialen Arbeit und in alltäglichen Gesprächen und Reflexionen der Fachkräfte kaum eine Rolle.
„Die Studierenden waren mit sehr viel Engagement und Herzblut dabei und haben wirklich tolle Arbeit geleistet“, lobt Stork die Teilnehmer*innen seines Seminars. „Wir alle hoffen nun natürlich, dass viele Interessierte vom ‚Mindset Erziehung‘ Gebrauch machen.“ Es ist grundsätzlich für alle Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe geeignet, wobei es einen Fokus auf die Arbeit in Wohn- und Tagesgruppen legt. Ebenso kann es auch für die Reflexion im Jugendamt und für die Arbeit mit Eltern verwendet werden.
Inhaltlich ist das „Mindset Erziehung“ in die folgenden vier Kategorien unterteilt: Chancen und Herausforderungen der Erziehung, Erziehungskonflikte, Pädagogische und psychologische Methoden und Modelle sowie Lexikon der Klassiker.