Spektakel und Besinnlichkeit bei Weihnachtsvorlesung der FH Münster

Prof. Dr. Helmut Grüning, Prof. Dr. Isabelle Franzen-Reuter und Prof. Dr. Christof Wetter zeigten aufregende Experimente zum Jahresende


Münster/Steinfurt (23. Dezember 2021). Einen Grad unter null zeigt das Thermometer, Frost liegt auf dem Steinfurter Campus der FH Münster. Während in der Adventszeit draußen klirrende Kälte herrscht, wird es im Hörsaal B 206 heiß – im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Professor steht in Flammen, Wasserstoffballons explodieren mit lautem Knall und greller Stichflamme, ein Feuertornado erhellt den Raum. Natürlich unter Aufsicht von Profis: Prof. Dr. Helmut Grüning, Prof. Dr. Isabelle Franzen-Reuter und Prof. Dr. Christof Wetter luden zur traditionellen Weihnachtsvorlesung des Fachbereichs Energie – Gebäude – Umwelt ein und zeigten spektakuläre Experimente zum Jahresende. Und das hybrid, mit kleinem Publikum in Präsenz und rund 280 weiteren Zuschauer*innen per Videokonferenz daheim.

„Halten Sie sich am besten die Ohren zu und machen sie den Mund leicht auf für den Druckausgleich“, sagte Prof. Dr. Franzen-Reuter, bevor ihre Assistentin Valerie Greif die mit Wasserstoff gefüllten Ballons zur Explosion brachte. Die Vizepräsidentin der Hochschule schöpfte gemeinsam mit Greif aus den Vollen, ließ in einer chemischen Reaktion aus Wasserstoffperoxid, Kaliumiodid sowie einem Schuss Geschirrspülmittel und etwas Wasser die „Elefantenzahnpasta“ entstehen oder feuerte mit einem simulierten Fettbrand einen Flammenwerfer aus Kerzenwachs ab. Doch neben allem Spektakel fanden die Professor*innen auch Zeit für Besinnliches und Nachdenkliches.

Wetter etwa füllte ein Gefäß mit Tennisbällen, kleinen Kugeln und Sand. „Das Gefäß steht symbolisch für Ihre Lebenszeit“, erklärte er dem Publikum. Die Bälle, Kugeln und der Sand repräsentierten die Dinge, mit denen man sein Leben füllt. Die Familie und die Arbeit zum Beispiel – dafür standen die Tennisbälle –, Hobbys und Freizeit – die kleinen Kugeln –, und allerhand andere Kleinigkeiten – der Sand. Das Glas war gefüllt, ein voller Terminkalender also. Doch Wetter holte zwei Flaschen Bier hervor und goss sie hinein, denn für die Flüssigkeit war noch Platz: Man dürfe nie vergessen, dass auch immer Zeit für gesellige Momente sei.

Grüning demonstrierte den „schwebenden Bierdeckel“ und zeigte, wie der Deckel durch ein Vakuum kopfüber an einem Wasserglas haftete – ein naturwissenschaftlicher Gag für den gedeckten Tisch zu Weihnachten. Wer dann noch eine Apfelsine vom Obstteller nimmt, kann die Familie gleich weiterhin Staunen lassen und einen Luftballon zum Platzen bringen, indem ein Stück Apfelsinenschale daran gerieben wird. „Der Latex des Ballons reagiert auf die ätherischen Öle der Schale“, erklärte Grüning, nachdem der Ballon explodierte.

Der Physikprofessor schoss außerdem unter anderem per Vakuumkanone Tennisbälle auf eine Dosenpyramide, setzte eine Salzgurke mit 230 Volt unter Strom und brachte sie damit zum Glühen – oder stand plötzlich selbst in Flammen, als er seine Hand mit einer Chemikalie zum Brennen brachte. Für den Fachmann ungefährlich, doch nicht für den Hausgebrauch empfohlen.


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