Sturzsicher und biologisch abbaubar

Studierende der FH Münster fertigen in Projektarbeit nachhaltige Tablethülle an


Münster/Steinfurt (27. Januar 2022). Viele Produkte sind im Alltag selbstverständlich. Doch woraus bestehen sie eigentlich und wie kann man sie nachhaltig herstellen? Vor diese Fragestellung stellt Prof. Dr. Hilmar Apmann seine Studierenden in ihren Projektarbeiten am Fachbereich Maschinenbau an der FH Münster. Florian Wilker und Dominik Boberg haben in diesem Zusammenhang eine nachhaltige Tablethülle gebaut. „Wir wollten ein Alltagsprodukt mit nachhaltigen Werkstoffen erstellen und prüfen, ob dies überhaupt möglich ist“, erklärt Wilker. Das Ergebnis: Es ist möglich – mit einem biologisch abbaubaren Flachs-Faser-Gewebe und einen Harz-Härter-Gemisch.

Auf die Idee, es mit dem Flachs-Faser-Gewebe zu versuchen, hat sie Apmann gebracht. Um die Hülle zu produzieren, haben die beiden 23-Jährigen ein Presswerkzeug aus Holz konstruiert und fräsen lassen. Das Werkzeug kleideten sie mit dem Gewebe und dem Harz-Härter-Gemisch aus. In dieser Form musste die Hülle per Schraubzwinge zusammengepresst einen Tag lang liegen bleiben, um auszuhärten. „Das Gemisch verband sich allerdings mit dem Holz, deshalb mussten wir Backpapier als Trennmittel in die Pressform legen“, sagt Boberg. So erstellten die beiden eine Tablethülle mit einem festen, jedoch nicht knickbaren Deckel, auf dem außerdem das Logo der FH Münster prangt. Aussparungen für die Lautsprecher, das Ladekabel und die Kamera haben sie schließlich mit einem Feinbohrschleifer gemacht. „Professor Apmann hat uns bei der Umsetzung völlig freie Hand gelassen“, loben die beiden.

Die Konstruktion verlief nach dem „Trial-and-Error“-Prinzip. Vier Anläufe brauchten Wilker und Boberg, bis sie beim Endprodukt angelangt waren. Letztlich stand noch die Qualitätsprüfung ihrer Hülle an: „Der Sinn einer Tablethülle ist ja, dass sie herunterfallen kann und das Gerät nicht beschädigt wird“, so Wilker. Also packten sie eine hölzerne Attrappe in die Hülle und ließen sie aus 70 Zentimeter Höhe auf Ecken und Kanten fallen. „Das Tablet fällt dabei nicht aus der Form und abgesehen von leichtem Abrieb ist auch nichts an unserem Holz-Dummy gebrochen“, erklärt Boberg. „Aber an den Aussparungen ist das Tablet natürlich gefährdet.“

Die Materialien für ihr Projekt haben die beiden Masterstudenten von der Hochschule gestellt bekommen. Die Versuche führten sie daheim in Osnabrück durch. Vom finalen Produkt haben sie letztlich drei Exemplare produziert – und sich auch schon überlegt, wie sie es künftig noch weiter verbessern könnten. „Man könnte die Hülle noch mit Stoff auskleiden, um Kratzer am Tablet zu vermeiden“, so Wilker.


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