Damit alles reibungslos funktioniert
Einkaufsprozesse für Kamera-Vorserie optimiert: Absolvent der FH Münster erhält einen Hochschulpreis für seine Bachelorarbeit am Institut für Technische Betriebswirtschaft

FH-Absolvent Patrick Urbschat erhielt für seine Bachelorarbeit den Hochschulpreis der FH Münster. (Foto: privat)
Münster/Steinfurt (1. August 2022). In vielen Produktionen wird zunächst eine Vorserie hergestellt, bis es an die eigentliche Serienproduktion geht. So können Firmen beispielsweise überprüfen, ob die Lieferung aller Bauteile gut funktioniert und die Prototypen ausgereift sind. In seiner Bachelorarbeit am Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI) hat Patrick Urbschat die Einkaufsprozesse in der Produktentwicklung optimiert – für die Vorserie einer Kamera der Olympus Soft Imaging Solutions GmbH. Dafür hat die FH Münster den Wirtschaftsingenieur mit einem Hochschulpreis ausgezeichnet, den die besten Absolvent*innen eines Jahrgangs erhalten.
„Damit die Produktion der Vorserie funktioniert, sollte der Einkauf in jede Phase des Produktentwicklungsprozesses involviert sein“, so Urbaschats Fazit zu seiner Arbeit. „Außerdem sollten Firmen den Einkaufsprozess schon in der Vorserie optimieren, damit in der Serienproduktion keine bösen Überraschungen auftreten.“ Zunächst führte der Wirtschaftsingenieur eine Analyse durch: Wie ist der Einkaufsprozess aufgebaut? Wer ist involviert und wo gibt es Schnittstellen zwischen allen Beteiligten? „Der Input für die Vorserie kommt von verschiedenen Stellen im Unternehmen; natürlich von der Produktentwicklung, aber auch von der Logistik, dem Einkauf oder dem Qualitätsmanagement“, erklärt der FH-Alumnus. Als nächstes schaute sich Urbschat die gängigen Prozessmodelle auf dem Markt an, auf der Suche nach der am besten passenden Lösung für Olympus. Es folgte ein Ist-Soll-Vergleich. „Wenn Prozesse unvollständig waren, sollten sie natürlich mit den fehlenden Schritten gefüllt werden. So wurde beispielweise ein Prozess für Eigenschaften an die Lieferantensuche bestimmt. Diese Profileigenschaften waren vorher im Unternehmen zerstreut und ergaben kein optimales Einkaufsprofil“, so der Hochschulpreisträger. Dabei sei auch festzulegen, welche Waren erst kurz vor dem Einbau zugeliefert werden sollen. „Bei der `just in time´-Lieferung werden die Bauteile beim Lieferanten zwischendisponiert. Das spart Lagerhaltungskosten für das Unternehmen, muss aber für jedes Material gut geplant sein, sodass es in der Produktion nicht zum Bauteilmangel kommt“, erklärt Urbschat.
Urbschat ist seit rund zweieinhalb Jahren für Olympus im strategischen Einkauf tätig und studierte den berufsbegleitenden Bachelor Wirtschaftsingenieurwesen an der FH Münster. Nun möchte er einen berufsbegleitenden Master anschließen.
Zum Thema: Gerade einmal ein Prozent aller Absolvent*innen eines Jahrgangs erhält ihn: den Hochschulpreis. Jedes Jahr kürt das Präsidium gemeinsam mit der Gesellschaft der Freunde der FH Münster e. V. (gdf) auf Vorschlag der Fachbereiche die besten Abschlussarbeiten. Zu den Preisträger*innen des Hochschulpreises für die besten Arbeiten aus 2021 gehört auch Patrick Urbschat vom Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI). Er erhält den Preis für seine Bachelorarbeit „Analyse und Optimierung des Einkaufs in der Produktentwicklung am Beispiel einer Vorserie für die Kamera DP23 der Olympus Soft Imaging Solutions GmbH“. Eine vollständige Übersicht aller gewürdigten Absolvent*innen ist im Jahresbericht ab Seite 41 abrufbar: https://fh.ms/jb-2021.