Weltliteratur in (etwa) 60 Sekunden
Designstudierende der FH Münster erstellen Kurzfilme für das Literaturfilmfestival LITFILMS

Jelena Sturm, Sam Römer und Katharina Kleinhans (v.l.) haben einen Kurzfilm über Oscar Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ erstellt. (Foto: FH Münster/Stefanie Gosejohann)

Die Zuschauer*innen werden gemeinsam mit dem Protagonisten immer tiefer in den verlockenden Wald hineingezogen. (Illustration: Jelena Sturm, Sam Römer und Katharina Kleinhans)

Anna Jakob, Lina Körner und Lena Petzold haben einen Kurzfilm zum Roman „Orlando“ von Virgina Woolf erstellt. (Illustration: Anna Jakob, Lina Körner und Lena Petzold)

Prof. Henning Tietz hat das Seminar „Weltliteratur in (etwa) 60 Sekunden“ am Fachbereich Design der FH Münster geleitet. (Foto: FH Münster/Wilfried Gerharz)
Münster (7. September 2022). Ein Mensch läuft durch einen idyllischen Wald voller reizvoller Versuchungen. Gleichzeitig wächst in ihm ein dunkles Geschwür, das ihn von innen her auffrisst, bis er sich schließlich auflöst und mit seiner Umgebung verschmilzt. So haben Katharina Kleinhans, Sam Römer und Jelena Sturm den Roman „Das Bildnis des Dorian Gray“ in einem etwa einminütigen Kurzfilm umgesetzt, für den sie Frame-by-Frame-Animationstechnik mit Ebenen im dreidimensionalen Raum verbunden haben. Die drei Studentinnen vom Fachbereich Design der FH Münster, der Münster School of Design (MSD), haben ihn für das Literaturfilmfestival LITFILMS erstellt - im Seminar „Weltliteratur in (etwa) 60 Sekunden“ unter der Leitung von Prof. Henning Tietz.
Dort sind insgesamt sechs Kurzfilme entstanden: Neben dem berühmten Roman von Oscar Wilde haben die angehenden Designer*innen „Die Verwandlung“ von Franz Kafka, „Animal Farm” von George Orwell, „Orlando“ von Virginia Woolf, „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ von Jules Verne und „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von Robert Louis Stevenson frei in bewegte Bilder übertragen. Die Werke der Studierenden sind im Vorprogramm der Festivalfilme zu sehen. Am Sonntag (11. September) findet um 15 Uhr im Schloßtheater außerdem eine Vorstellung statt, in der alle sechs Filme gebündelt gezeigt werden. Tickets, alle Informationen zum Festival LITFILMS und das komplette Programm finden sich unter litfilms.de.
„Es ist schön, ein Projekt zu haben, das in die Welt rausgeht“, erklärt Römer. „Viele meiner bisherigen Studienarbeiten sind - auch coronabedingt - nur in der Schublade gelandet“, so die 22-Jährige. „Das war die coolste Gruppenarbeit, die ich je gemacht habe“, schwärmt ihre Kommilitonin Sturm. Kleinhans fügt hinzu: „Wir sind megastolz auf das Projekt.“ Auch Tietz lobt die in seinem Seminar entstandenen Werke: „Es ist beeindruckend zu sehen, wie die Studierenden sich die Vorlagen zu eigen machen und welche Ergebnisse sie in so kurzer Zeit auf die Beine gestellt haben.“ Dabei seien alle Gruppen mit völlig unterschiedlichen gestalterischen Ansätzen und Techniken ans Werk gegangen. „Einige nutzen Frame-by-Frame-Animation, andere Stop-Motion oder Collagentechniken und alle kommen zu beeindruckend individuellen Lösungen“, erläutert der Designprofessor. „Auf jeden Fall sind alle sechs Filme wirklich sehenswert“, so sein positives Fazit.