Seit sechs Jahren backt Nina Torten, Cupcakes und Cake Pops. Und sie machte direkt Nägel mit Köpfen. „Ich habe im Netz zum ersten Mal Kekse gesehen, die mit Royal Icing verziert wurden. Das ist eine Spritzglasur aus Eiweiß. Ich war sofort begeistert und habe direkt für knapp 1.000 Euro Backequipment bestellt“, erinnert sich Nina. Es folgten etliche Backversuche. „Ich habe alles parallel probiert. Das war oft frustrierend. Aber irgendwann hat es endlich geklappt!“
Nina Neuhaus hat an unserer Hochschule Oecotrophologie studiert und macht sich jetzt mit „Like Butter – Süßes zum Dahinschmelzen“ selbstständig.
Im Familien- und Freundeskreis kamen die Kunstwerke schnell gut an. Ein Gewerbe anmelden durfte die 34-Jährige aber nicht, denn sie ist keine Konditormeisterin, sondern hat an unserer Hochschule Oecotrophologie studiert. „Deshalb musste ich bei der Handwerkskammer eine Sondergenehmigung beantragen und dafür eine Prüfung machen, mit einem theoretischem und einem praktischen Teil. Das Praktische war schwierig, denn da musste ich Sachen backen, die ich noch nie zuvor gemacht hatte.“
Nina verziert Kekse in Herzform mit Gold.
Als Nina auch diese Hürde genommen hatte, war der Weg frei für die Selbstständigkeit: Sie beauftragte eine Fotografin, ließ Visitenkarten drucken, richtete Social-Media-Kanäle ein, meldete sich mit „Like Butter“ zu Fachmessen an und gab die Gestaltung von Logo und Internetseite an eine Agentur. Die ist jetzt unter www.likebutter.de online – und Nina dabei, sich für ein Gründerstipendium über unsere Hochschule zu bewerben. „Für mich ist das eine super Gelegenheit, finanziell unterstützt zu werden. Das Ganze hat mich schließlich schon richtig viel Geld gekostet.“ Ihre Ersparnisse aus den Berufsjahren als Vertrieblerin sind fast aufgebraucht. „Aber das ist es mir wert!“
Für ihren Messestand benötigt Nina Tortendummys. Die sehen echt aus, sind aber aus Styropor. Nebenbei arbeitet sie an einem Blumenstand - auch deshalb nutzt sie Blumen gern zum Dekorieren.
Nebenbei arbeitet sie im Blumenhandel, jetzt läuft ihr Start-up so langsam an. „Ich wünsche mir natürlich, dass noch mehr Münsteraner Hochzeits- und Geburtstagstorten bei mir bestellen. Außerdem würde ich gern Workshops anbieten und mein Wissen weitergeben. Ich glaube, da hätte ich Spaß dran“, sagt Nina und strahlt. Die nächste Torte will verziert werden, mit essbarem Blattgold und pinken Blumen frisch vom Markt.
Von Katharina Kipp