In seinem „Verlag der Ideen“ veröffentlicht der 30-Jährige unter dem Label „WEEERD“ immer wieder Comics. (Foto: Moritz Schäfer)

Tun, was Spaß und Sinn macht: Designer Jonas und der Verlag der Ideen

Jonas Dinkhoff steht in seinem Büro in Münsters Südviertel und beugt sich kritisch über einen Bogen Papier. Darauf zu sehen ist der Umschlag eines Comics, den der 30-Jährige bald herausbringen will – im 2009 von ihm und seinem Vater gegründeten Verlag der Ideen. Für den selbstständigen Designer ist das vor allem eins: ein Traumjob.

Tun, was Spaß und Sinn macht: Designer Jonas und der Verlag der Ideen

Jonas Dinkhoff steht in seinem Büro in Münsters Südviertel und beugt sich kritisch über einen Bogen Papier. Darauf zu sehen ist der Umschlag eines Comics, den der 30-Jährige bald herausbringen will – im 2009 von ihm und seinem Vater gegründeten Verlag der Ideen. Für den selbstständigen Designer ist das vor allem eins: ein Traumjob.

„Ich kann mich kreativ austoben, bin frei in meinen Entscheidungen und darf die Themen setzen, die ich wichtig finde. Das macht einfach Spaß!“, sagt Jonas und erzählt. Von den Anfängen des Verlags, den ersten Büchern, den interessanten Inhalten. Jeden Monat kommen zahlreiche Anfragen von Autoren rein, die ihre Werke im Verlag der Ideen veröffentlichen möchten. Jonas‘ Aufgabe ist es dann, die Spreu vom Weizen zu trennen und die Manuskripte bis zum fertigen Buch zu begleiten. Das hat bislang immer sehr gut funktioniert. „Meist finden die Bücher uns, nicht wir die Bücher.“

Jonas Dinkhoff hat an unserer Hochschule Design studiert. Jetzt ist er selbstständig tätig und führt einen Verlag. (Foto: Moritz Schäfer)
Jonas Dinkhoff hat an unserer Hochschule Design studiert. Jetzt ist er selbstständig tätig und führt einen Verlag.

Grundgedanke des Verlags ist es, Konzepte und Ideen aus den unterschiedlichsten Richtungen zusammenzuführen. Durch den Zusammenklang der Werke sollen neue Anregungen für die individuelle und gesellschaftliche Entwicklung gegeben werden. Am Anfang, damals noch zu zweit, brachten sie vor allem Erfahrungsberichte mit den Schwerpunkten Spiritualität und psychische Erkrankungen heraus. Dann entwickelte sich das Programm weiter. Aktuell finden viele Titel ihren Platz im Verlag der Ideen, die eher gesellschaftskritisch sind und sich mit der Frage beschäftigen, wie wir in Zukunft leben möchten.

Gleichzeitig kristallisierte sich ein zweiter Schwerpunkt heraus: Comics. „Das sind nicht nur Hefte mit netten Bildern, sondern die haben wirklich Tiefgang.“ Und so kam es, dass Erfahrungsberichte über Psychosen neben einer Graphic Novel von Deutschlands ältester Comic-Zeichnerin über dasselbe Thema stehen. Belletristik und Comics erscheinen seit 2017 unter dem Label „WEEERD“. „Diese Verbindungen quer durch die Genres reizen mich besonders“, sagt Jonas. „Irgendwie gibt es immer einen gemeinsamen Nenner, man muss ihn nur finden.“

In seinem „Verlag der Ideen“ veröffentlicht der 30-Jährige unter dem Label „WEEERD“ immer wieder Comics. (Foto: Moritz Schäfer)
In seinem „Verlag der Ideen“ veröffentlicht der 30-Jährige unter dem Label „WEEERD“ immer wieder Comics. Kurz vor dem Druck eines Buches prüft Jonas, ob die Farben stimmen. Gutes Design, sagt er, darf nicht nur großen Konzernen vorbehalten sein.
Kurz vor dem Druck eines Buches prüft Jonas, ob die Farben stimmen. (Foto: Moritz Schäfer)
Gutes Design darf nicht nur großen Konzernen vorbehalten sein, sagt Jonas. (Foto: Moritz Schäfer)

Für sein eigenes Berufsleben ist das die Leidenschaft für Design. Jonas ist ausgebildeter Mediengestalter, Medienfachwirt und hat dann an unserer Hochschule Design studiert. Im Bachelor Produktdesign und im Master Information und Kommunikation. „Das war eine ganz bewusste Entscheidung. Ich wollte mich breiter aufstellen, da ich denke, dass es immer wichtiger wird, Zusammenhänge zu erkennen und in Designentscheidungen mit einbeziehen zu können.“

Noch während der Ausbildung ging es los mit dem Verlag, seit Anfang 2019 führt er ihn nun allein und arbeitet außerdem als selbstständiger Designer, konzipiert Kampagnen und berät Unternehmen. „Egal ob mit dem Verlag oder in der Zusammenarbeit mit Kunden: wichtig ist mir, mit meiner Arbeit zu einem positiven Wandel in der Gesellschaft und im Umgang mit unserer Umwelt beizutragen. Das bedeutet auch, dass gutes Design nicht nur den großen Konzernen vorbehalten sein darf“, sagt Jonas.

Text: Katharina Kipp, Fotos: Moritz Schäfer  


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