In dem Zusammenhang fiel Katja ein Angebot ein, das bereits in manchen Märkten angeboten wird. „Da werden einfach Kartons, in denen die Waren angeliefert wurden, im Kassenbereich zur Verfügung gestellt.“ Die Kunden bedienen sich. Das ist nicht nur einfach und kostenlos, sondern vor allem nachhaltig, denn statt in den Müll zu wandern, bekommen die Kartons noch mal eine sinnvolle Aufgabe. Eine bessere Alternative zur Plastiktüte als die eigens hergestellten Papiertüten – da waren sich die drei einig.
Was also, wenn man einen Karton aus dem Sortiment so optimiert, dass er einfach und bequem zum Transport kleiner Einkäufe dienen kann? Manche sind zu groß, andere klein, aber dennoch umständlich zu tragen. „Wir haben dann geschaut, welchen Karton aus dem Standard-Sortiment man vielleicht im Hinblick auf diese Verwendung optimieren kann“, erinnert sich Marina. Wichtig war dabei, dass diese Optimierung möglichst simpel umzusetzen ist. „Unser Entwurf bedeutet ja für die Hersteller eine Änderung in den Produktionsabläufen und diese Hemmschwelle wollten wir so niedrig wie möglich halten.“
Eric Notthoff, Katja Seidel und Marina Brockhoff haben ein Konzept entwickelt, mit dem Plastiktüten verbannt und Rohstoffe eingespart werden können.
Die Wahl fiel schließlich auf die Kartons, in denen H-Milch angeliefert wird. „Die sind nicht zu groß und vor allem schön stabil“, sagt Katja. „Und wir mussten eigentlich nur eine Kleinigkeit ergänzen, um sie zum idealen Transportbehälter zu machen“, ergänzt Eric. Die drei bauten die Kartons in der Werkstatt des Fachbereichs nach und fügten an den Seiten zwei vorgestanzte Tragegriffe hinzu – so wie man sie auch bei Umzugskartons findet. „Um das auch in der industriellen Fertigung zu ergänzen, müsste lediglich die Stanzvorlage geändert werden – der Aufwand für den Hersteller ist also minimal“, sagt Marina.
Diese Kartons haben die drei in der Werkstatt am Fachbereich Design nach Vorlage eines H-Milch-Kartons nachgebaut. (Fotos: Moritz Schäfer)
Die eingestanzten Griffe machen ein Bequemes Tragen des Kartons möglich. (Foto: Moritz Schäfer)
Ihre Idee wollen sie definitiv in die Supermärkte bringen. Ein Kartonagenhersteller aus der Region hat bereits Wind bekommen und ist auf sie zugekommen. „Das werden wir so schnell wie möglich angehen“, sagt Eric. „Aber erst mal sind wir alle voll mit den Projekten für unsere Masterarbeiten beschäftigt.“ Auch da kann man sicher mit tollen Einfällen rechnen.
Von Moritz Schäfer