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Sara arbeitet nicht nur im Labor, sondern verbringt auch viel Zeit mit den Auswertungen am PC. (Foto: Katharina Kipp)

Krebs bekämpfen: Sara promoviert

Sara Espinoza trägt einen weißen Kittel und steht in einem Chemielabor auf dem Steinfurter Campus unserer Hochschule. In der Hand hält sie ein kleines Döschen mit winzigen Nanopartikeln – fest umschlungen, damit es so dunkel ist, dass das von oben einfallende Licht einer Taschenlampe die Partikel zum Leuchten bringt. Was das mit Krebs zu tun hat? Eine ganze Menge.

Krebs bekämpfen: Sara promoviert

Sara Espinoza trägt einen weißen Kittel und steht in einem Chemielabor auf dem Steinfurter Campus unserer Hochschule. In der Hand hält sie ein kleines Döschen mit winzigen Nanopartikeln – fest umschlungen, damit es so dunkel ist, dass das von oben einfallende Licht einer Taschenlampe die Partikel zum Leuchten bringt. Was das mit Krebs zu tun hat? Eine ganze Menge.

„UV-C Strahlung kann Krebszellen töten“, sagt Sara. „Bringt man die Nanopartikel zum Beispiel in einen Tumor ein und bestrahlt sie dann mit Röntgenstrahlung, so geben diese Nanopartikel UV-C Strahlung ab und greifen damit das Erbgut der Krebszellen an. Somit könnten herkömmliche Strahlentherapien sehr viel zielgerichteter und effektiver sein – und das mit geringeren Nebenwirkungen.“ Klingt einfach, ist es aber nicht. „Es ist sehr schwierig, Nanopartikel aus kleinsten Molekülen mit den beschriebenen Eigenschaften herzustellen. Dazu müssen die Nanopartikel chemisch stabil sein, UV-C Strahlung effizient abgeben, und in Abwesenheit von Röntgenstrahlung dürfen die Nanopartikel nicht toxisch sein.“ Inzwischen führt die Harvard Medical School in Boston, Massachusetts, Labortests mit diesen Partikeln an Krebszellen durch. 

Im Labor bereitet Sara einen Versuchsaufbau vor. Viel Zeit verbringt sie auch mit den Auswertungen am PC. (Foto: Katharina Kipp)
Im Labor bereitet Sara einen Versuchsaufbau vor. Viel Zeit verbringt sie auch mit den Auswertungen am PC. (Foto: Katharina Kipp)

Sara ist mit Leidenschaft Forscherin. „Mein Traum war es schon immer, Krankheiten zu bekämpfen. Genau das mache ich jetzt, wenngleich ich natürlich nur einen winzigen Beitrag leiste.“ Deshalb hat die 29-Jährige ihre Heimat Ecuador verlassen und in Norddeutschland Biotechnologie studiert. „Mein Vater hat auch in Deutschland studiert, und ich habe daheim eine deutsche Schule besucht.“ Nun arbeitet sie seit etwas mehr als einem Jahr an ihrer kooperativen Promotion am Fachbereich Chemieingenieurwesen und wird durch ein Promotionsstipendium der zentralen Gleichstellungsbeauftragten unterstützt. „Meine Arbeit ist spannend, aber auch herausfordernd. Denn mir fehlt ein Chemiestudium, weshalb ich viel nacharbeiten muss. Aber Prof. Jüstel und die anderen Doktoranden sowie Mitarbeiter hier am Fachbereich sind tolle Ansprechpartner und helfen gern.“

Typische Lösungen mit den therapeutisch wirksamen Nanopartikeln. (Foto: Sara Espinoza)
Typische Lösungen mit den therapeutisch wirksamen Nanopartikeln. (Foto: Sara Espinoza)

Vom Lernen hat Sara auch in ihrer Freizeit nicht genug. „Mein Hund und ich werden gerade beim Arbeiter-Samariter-Bund zum Rettungsteam für die Flächensuche ausgebildet. Sind wir damit fertig, werden wir immer dann gerufen, wenn Menschen vermisst werden.“

Sara und ihr Hund Hachiko werden beim Arbeiter-Samariter-Bund zum Rettungsteam für die Flächensuche ausgebildet. (Foto: privat)
Sara und ihr Hund Hachiko werden beim Arbeiter-Samariter-Bund zum Rettungsteam für die Flächensuche ausgebildet. (Foto: privat)

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