Die Zeit in Norwegen war vor allem eins: ein riesiges Outdoor-Abenteuer. „Segeln, angeln, schwimmen, wandern, Kajak fahren, ich habe alles ausprobiert“, sagt Uwe. Eigentlich studiert er Energietechnik an unserem Fachbereich Energie – Gebäude – Umwelt. Die Idee, ins Ausland zu gehen, kam ihm im Masterstudium. „Vorher war das für mich überhaupt kein Thema.“ Zu gut die Jobaussichten auch ohne Auslandsaufenthalt, zu angenehm das Leben im heimischen Münsterland. Doch dann ging einer seiner Freunde für ein paar Monate nach Lissabon, Uwe besuchte ihn dort – und entschied: „Das ist so super, das mache ich auch!“
Norwegen sollte es werden, weil Uwe Skandinavien mag. Mit Hilfe unseres International Office beantragte er das Erasmus-Stipendium, klärte die Modalitäten mit dem Prüfungsausschuss und reiste Anfang August nach Grimstad. „Die Organisation war total einfach, ich war ehrlich überrascht, wie leicht das ist! Und auch in Norwegen lief es super.“ Gewohnt hat er in einer WG auf dem Campus, zusammen mit einem norwegischen Mitbewohner. „Die Uni ist ziemlich klein, und genau das war toll, weil sofort ein Wir-Gefühl da war. Es gab überhaupt keine Grüppchenbildung unter den Erasmus-Leuten, stattdessen hatten wir alle viel Kontakt zu den Einheimischen.“
Entstanden sind dadurch Freundschaften zu Menschen aus aller Welt. „Das war definitiv das Beste: Ich habe in ganz kurzer Zeit jede Menge Leute kennengelernt und zu vielen immer noch Kontakt!“ Für ihn und seinen Lebenslauf ist das Auslandssemester ohnehin ein großer Pluspunkt. „Mich persönlich hat die Zeit einfach extrem weitergebracht. Das gilt auch für mein Englisch, das ist jetzt viel besser.“
Norwegen lässt ihn seitdem nicht mehr so richtig los: Schon ein knappes dreiviertel Jahr später ging er zurück, um an der University of Agder ein achtmonatiges Praktikum zu absolvieren und seine Masterarbeit zu schreiben. „Mein Thema ist die Biokohle. Ich habe untersucht, wie normale fossile Kohle durch Biokohle ersetzt werden kann.“ Mit seinem Masterstudium an unserer Hochschule ist er nun fast fertig, danach soll es jobtechnisch nach Hamburg gehen – weil das strategisch günstig liegt: Grimstad ist nicht weit weg, und es gibt gute Flugverbindungen nach Barcelona und Wien, Heimat seiner neuen Freunde.
Von Katharina Kipp