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Manuela mag den engen Kontakt: Sie kümmert sich gemeinsam mit ihrem Team auch um andere Angebote wie die Besuche im Garten, Kochen, Backen oder die Klönrunde.

Ihr Tag beginnt um 4:30 Uhr: Manuela ist Mutter, Altenpflegerin, Psychiatriefachschwester – und Studentin

Der Wecker klingelt um 4:30 Uhr. Immer. Auch dann, wenn Manuela keinen Frühdienst hat. Denn neben ihrer Arbeit im St. Rochus-Hospital in Telgte studiert die 37-Jährige am Fachbereich Gesundheit berufsbegleitend Pflege und nutzt dafür jede freie Zeit. Nach dem ersten heißen Tee am Morgen, noch ganz allein und in Ruhe, dreht sich bald alles um ihre beiden Kinder; Emma ist sechs, Felix siebeneinhalb. Wenn sie die zwei gemeinsam mit ihrem Ehemann versorgt hat, geht’s zur Arbeit oder, falls sie Spätdienst hat, zum Lernen an den Schreibtisch.

Ihr Tag beginnt um 4:30 Uhr: Manuela ist Mutter, Altenpflegerin, Psychiatriefachschwester – und Studentin

Der Wecker klingelt um 4:30 Uhr. Immer. Auch dann, wenn Manuela keinen Frühdienst hat. Denn neben ihrer Arbeit im St. Rochus-Hospital in Telgte studiert die 37-Jährige am Fachbereich Gesundheit berufsbegleitend Pflege und nutzt dafür jede freie Zeit. Nach dem ersten heißen Tee am Morgen, noch ganz allein und in Ruhe, dreht sich bald alles um ihre beiden Kinder; Emma ist sechs, Felix siebeneinhalb. Wenn sie die zwei gemeinsam mit ihrem Ehemann versorgt hat, geht’s zur Arbeit oder, falls sie Spätdienst hat, zum Lernen an den Schreibtisch.

So ist es auch am Wochenende. Ein bisschen kürzer allerdings tritt die Drensteinfurterin inzwischen im Ehrenamt in der Lokalpolitik, obwohl es Spaß macht und guttut. „Aber man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen“, sagt die gelernte Altenpflegerin und Psychiatriefachschwester. Als solche gibt sie jedoch Vollgas: „Auf der gerontopsychiatrischen Station betreue ich Patienten, bei denen zu Hause oder im Heim nichts mehr geht. Sie leiden unter Depressionen, Demenz, Essstörungen, Angststörungen – manche sind dazu auch nicht mehr mobil.“ Wie die 86-Jährige im Rollstuhl, die Manuela vorbei an der Wäscherei und Gärtnerei zum krankenhauseigenen Garten schiebt. Neben den „Ausflügen“ zu den Blumenbeeten einmal wöchentlich gibt es Gedächtnistraining, Gymnastik und sogar Therapie mit der Wii-Konsole.

»Ich mache dieses Studium nur für mich. Als Weiterbildung und Vertiefung. Alle Energie dafür beziehe ich aus meiner Familie.«Manuela de Vaal
Abitur, Ausbildung, Weiterbildung zur Psychiatriefachschwester, Berufspraxis – Manuela gehört zur ersten Kohorte, die bei uns den Studiengang Pflege berufsbegleitend belegt.
Abitur, Ausbildung, Weiterbildung zur Psychiatriefachschwester, Berufspraxis – Manuela gehört zur ersten Kohorte, die bei uns den Studiengang Pflege berufsbegleitend belegt.

„Bei uns geht es eben nicht nur um Körperpflege und Nahrungsaufnahme“, erzählt Manuela. Dies überrascht auch Auszubildende, Praktikanten und FSJler, die im Rochus praktisch arbeiten – und theoretische Einführungen über gerontopsychiatrische Erkrankungen bei Manuela erhalten. „Ganz wichtig ist mir, die Theorie mit Beispielen aus der Praxis zu verbinden. Es reicht nicht zu wissen, welche vom Arzt verschriebenen Medikamente wann zum Einsatz kommen, sondern mögliche Nebenwirkungen zu kennen.“ Denn wenn die Visite kommt, müssen – anders als auf „normalen“ Stationen – die Pflegefachkräfte ihre Beobachtungen weitergeben, weil die Patienten hier dazu oft gar nicht in der Lage sind. „Das ganze Stationsteam arbeitet so gut Hand in Hand, und wir freuen uns gemeinsam über Erfolgserlebnisse.“ Das Team, die Station, die Aufgaben – sobald Manuela darüber spricht, ist zu spüren, mit wie viel Herzblut sie ihren Job macht. Und doch ist es anstrengend. Selbst die „Pausen“ im Stationsgarten.

In ihrer Fachweiterbildung schrieb Manuela eine Projektarbeit über die Patienten-Garten-Gruppe. Schon jetzt hat Manuela eine Idee für ihre Bachelorarbeit: Hier soll voraussichtlich das Schmerzmanagement im Mittelpunkt stehen.
In ihrer Fachweiterbildung schrieb Manuela eine Projektarbeit über die Patienten-Garten-Gruppe. Schon jetzt hat Manuela eine Idee für ihre Bachelorarbeit: Hier soll voraussichtlich das Schmerzmanagement im Mittelpunkt stehen.
Seit vier Jahren gibt sie zukünftigen Fachkräften Unterricht – mit dem Schwerpunkt auf gerontopsychiatrischen Erkrankungen.
Seit vier Jahren gibt sie zukünftigen Fachkräften Unterricht – mit dem Schwerpunkt auf gerontopsychiatrischen Erkrankungen.

In ihrem eigenen Garten dagegen findet sie die Entspannung, die sie braucht, um alles zu schaffen. Denn manchmal fragt sie sich schon: „Warum habe ich mir das angetan?“ Aber sie sagt auch: „Ich mache dieses Studium nur für mich. Als Weiterbildung und Vertiefung. Alle Energie dafür beziehe ich aus meiner Familie.“ Die ersten beiden Semester sind geschafft und die Prüfungsergebnisse sehr gut. Auch dank der Unterstützung ihrer Eltern und des Teams auf der Station.

Text Anne Holtkötter
Fotos Anna Surma


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