„Nach dem Master wollte ich mir erst einmal eine Auszeit gönnen. Aber dann hat mir Prof. Bernhold von einem Jobangebot erzählt, das sich einfach zu spannend angehört hat“, erzählt Niklas. Seitdem betreut er interne IT-Innovationsprojekte beim Immobiliendienstleister Strabag Property and Facility Services in Münster.
Sein Vorteil ist, dass er aus dem Studium jede Menge Kenntnisse über den gesamten Regelbetrieb von Immobilien mitbringt. Aus dem Bachelor eher operatives Know-how: „Wir haben im Studium in vielen Projekten direkt mit Unternehmen zusammengearbeitet, zum Beispiel den kompletten Lebenszyklus einer neuen Logistikhalle kalkuliert.“ Im Master kam dann der strategische Weitblick hinzu.
Den braucht er jetzt, denn während Big Data und Automatisierung in anderen Bereichen längst Einzug gehalten haben, gibt es im Immobiliensektor noch digitalen Nachholbedarf. „Gebäude werden meistens für eine Nutzung von 50 bis 100 Jahren gebaut. Dementsprechend konservativ ist die Branche“, erklärt Niklas, der schon seit seiner Schulzeit sehr IT-affin ist.
Er soll prüfen, welche der neuen Technologien geeignet sind, um sie sinnvoll im Unternehmen einzusetzen. „Dabei muss man auch mal querdenken und offen für Neues sein“, sagt Niklas. Er hat beispielsweise die Entwicklung einer App angestoßen, die den Außendienstmitarbeitern hilft, Rückmeldungen von Kunden schnell und unkompliziert zu bearbeiten. Und Formulare werden mittlerweile automatisch ausgelesen und direkt ins Firmensystem eingespeist. „Bei allen Neuerungen ist es sehr wichtig, alle Kollegen mitzunehmen.“ Da ist Kommunikation und ein gutes Prozessmanagement das A und O. Dafür arbeitet er eng mit den Fachabteilungen zusammen: fragt Bedarfe ab, stellt Konzepte vor und zeigt auf, wie neue Lösungen die Arbeit erleichtern und die Kundenzufriedenheit erhöhen können. Gerade arbeitet er am Konzept für ein Modul, das das Erstellen von Nebenkostenabrechnungen vereinfachen soll.
Dass er diesen Weg überhaupt eingeschlagen hat, war Zufall: Als er damals mit seiner Schule den Hochschultag in Münster besuchte, verpasste er die Veranstaltung der Bauingenieure und ging stattdessen zum Vortrag über den Studiengang Immobilien- und Facility Management. „Die Mischung aus technischen, kaufmännischen und rechtlichen Anteilen hörte sich cool an. Ich habe mir dann gar nichts anderes mehr angeschaut“, erinnert sich Niklas. Bereut hat er das bis heute nicht.
Von Victoria Liesche