Ebenso regional verankert ist der Entwurf von Jaclyn Leupold. Ausgangspunkt war ihr erster Eindruck von Münster: „So viele Fahrräder.“ Sie sammelte alte Teile. Vor allem Kettenblätter und Ritzel, die sie an Sterne und Sonnengebilde erinnerten und damit schon ein bisschen Weihnachtspotenzial mitbrachten. „Die Frage war nur: Wie macht man daraus ein hochwertiges Produkt?“ Jaclyn recherchierte, wie sich das Metall veredeln ließe, machte Skizzen, drehte und wendete die Teile. „Irgendwann habe ich gedacht: Mal schauen, wie das klingt“, erinnert sie sich. „Und das klang richtig gut.“ Gesäubert, sandgestrahlt, gewachst und an einer pfiffigen Halterung aus Holz befestigt, wird der vermeintliche Schrott zu Münsters Antwort auf die Triangel: Dem „Leezeling“.
Auch wenn die fertigen Produkte es nicht immer verraten: Das Seminar verlangt den Teilnehmern einiges ab. Zwei Monate haben sie Zeit, eine Idee zu finden und das Produkt zur Marktreife zu bringen. „Durch den Druck lernst du aber eine Menge“, sagt Elisabeth. Sich selbst Fristen setzen, einen strammen Zeitplan entwickeln und dadurch zielorientiert arbeiten zum Beispiel. Während der Seminarsitzungen werden die Entwürfe in der Gruppe kritisch beäugt. „Du brauchst immer einen Plan B. Besser auch noch C“, sagt Jaclyn. Man sehe aber schnell, ob ein Entwurf gut ankommt oder nicht: „Wenn sie es gern anfassen wollen, ist das ein gutes Zeichen.“
Präsentiert und verkauft werden die Produkte der Studierenden einmalig am 28. November bei Ventana an der Stubengasse 22 in Münster.
Von Moritz Schäfer