„Es ist so anders hier, vor allem viel sicherer“, erzählt Rafeeq. Abends um 22 Uhr mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren und sich frei bewegen – das sei in ihrer Heimat so nicht möglich. Und auch die Menschen seien verschieden. „In Afrika mache ich dich in einem Tag zu meinem Freund“, sagt Pumla. „Hier dauert das viel länger. Aber ich würde nicht sagen, dass die Leute unfreundlich sind. Wir wurden in den Kursen nett empfangen.“ Zeit allein in der Fremde verbringen und daran wachsen – es war ihnen wichtig, diese Erfahrung zu machen. Wie die Menschen unterscheiden sich auch das Essen und die Traditionen. Ein Weihnachtsmarkt ist für beide Neuland. Genau wie die Kälte. „Wir verbringen den zweiten Weihnachtsfeiertag traditionell mit der Familie am Strand“, erzählt der 22-jährige Rafeeq.
So selbstverständlich wie die Studierenden der FH Münster für ein Auslandssemester nach Kapstadt reisen, ist der Aufenthalt in Münster für die beiden nicht. Vor allem Pumla war vor der Abreise nervös: „Ich habe viel im Internet gesurft und oft gelesen, dass man hier ohne deutsche Sprachkenntnisse nicht klarkommt.“ Kurz vor dem Ende ihrer Zeit am Fachbereich Wirtschaft wissen beide: Es geht! Mit etwas Mut, Händen und Füßen und einem speziell zusammengestellten Semesterprogramm in englischer Sprache.