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Eine Alternative zum Auto – E-Scooter sind seit Juni auf unseren Straßen zugelassen.

Mit wenig Geld mobil sein – Florian baut ein Nachrüstkit für Scooter

Mit dem Roller mal eben zum Supermarkt oder auch den täglichen Weg zur Hochschule zurücklegen: Seit E-Scooter auf unseren Straßen zugelassen worden sind, kann das Auto auch mal stehenbleiben. Wer noch einen klassischen Tretroller im Keller stehen hat, muss den nicht wegwerfen. Denn Florian Doods stellt ein Nachrüstkit zusammen, das herkömmliche Straßen-Scooter mit einem elektrischen Antrieb versieht.

Mit wenig Geld mobil sein – Florian baut ein Nachrüstkit für Scooter

Mit dem Roller mal eben zum Supermarkt oder auch den täglichen Weg zur Hochschule zurücklegen: Seit E-Scooter auf unseren Straßen zugelassen worden sind, kann das Auto auch mal stehenbleiben. Wer noch einen klassischen Tretroller im Keller stehen hat, muss den nicht wegwerfen. Denn Florian Doods stellt ein Nachrüstkit zusammen, das herkömmliche Straßen-Scooter mit einem elektrischen Antrieb versieht.

Auf die Idee kam der 23-Jährige im Projektmanagement-Seminar von André Sardoux Klasen, der am Institut für Technische Betriebswirtschaft des Münster Centrum für Interdisziplinarität lehrt und forscht. Auch das Team, mit dem Florian das Projekt umsetzte, war interdisziplinär: Zwei von ihnen hatten wie er die Vertiefungsrichtung Maschinenbau gewählt, ein weiterer war beim Fachbereich Elektrotechnik und Informatik eingeschrieben. „Zum Start des Seminars war gerade die Diskussion aktuell, ob Elektro-Roller auf der Straße fahren dürfen. Da dachten wir uns, hey, wieso kann man eigentlich nicht seinen eigenen Roller pimpen und für den Straßenverkehr tauglich machen?“, erzählt Florian. Also stellten sie für das Seminar ein Nachrüstkit zusammen, mit dem handelsübliche Cityroller zu E-Scootern werden.

Mit dem Nachrüstkit sollen aus einfachen Straßen-Scootern E-Roller werden.
Mit dem Nachrüstkit sollen aus einfachen Straßen-Scootern E-Roller werden.

Die Elektrizität gewannen sie aus Akku-Batterien, die gelötet, geklebt und befestigt wurden. „Hier durfte es keinen Wackelkontakt geben. Also nahmen wir ein Holzstück zur Hilfe und kerbten eine Kuhle hinein, so breit wie die Batterie“, sagt Florian. Auch das eingebaute Zahnrad aus dem 3-D-Drucker der Hochschule eierte zunächst – erst der Lösungsansatz, Plateaus an den Speichen anzubringen, um so das Zahnrad konzentrisch zu befestigen, erzielte das gewünschte Ergebnis. Da die Studierenden fachlich unterschiedliche Schwerpunkte hatten, hat jeder den Part im Projekt übernommen, der ihm am meisten lag. „Durch meine Tischlerausbildung war ich es gewohnt, in der Werkstatt zu tüfteln. Maik und Merle vom Fachbereich Maschinenbau haben unser Projekt zuvor mit einem 3-D-CAD-Programm konstruiert und die passenden Teile bestellt, und Noah hat mit seinem elektrotechnischen Wissen sichergestellt, dass die Teile kompatibel sind und Spannung erzeugt wird. Zum Schluss holten wir uns noch Tipps von einem Kommilitonen, der gelernter Kfz-Mechatroniker ist“, erzählt Florian.

Um den Roller elektrisch anzutreiben, wurden Akku-Batterien eingebaut.
Um den Roller elektrisch anzutreiben, wurden Akku-Batterien eingebaut.
Im Seminar Projektmanagement tüftelte ein interdisziplinäres Team an der Entwicklung des Nachrüstkits.
Im Seminar Projektmanagement tüftelte ein interdisziplinäres Team an der Entwicklung des Nachrüstkits.

Das Seminar ist inzwischen zu Ende gegangen, das Projekt noch nicht: „Wir wollen beim Nachrüstkit die Zulassungsbestimmungen für E-Scooter im Straßenverkehr erfüllen. Dabei unterstützt uns das Unternehmen Osram mit Leuchtmitteln und einer Finanzspritze.“ Selbstständig machen möchten sie sich mit der Idee aber nicht, sondern einfach praktische Projekterfahrungen sammeln. „Und danach laden wir die Anleitung für das Kit im Internet hoch, damit auch andere technikbegeisterte Studierende die Möglichkeit haben, sich mit wenig Geld einen E-Scooter zu leisten“, sagt Florian.

Von Katharina Urbaniak


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