Denn nach dem Abitur konnte er sich nicht so recht entscheiden, ob er sich in Richtung Elektrotechnik oder Medizin orientieren sollte. Beides reizte Markus. Er entschied sich für einen Kompromiss: Er lernt jetzt den Systemelektroniker und ist als Betriebssanitäter im Einsatz, danach hängt er noch ein Elektrotechnik-Studium bei uns dran, und in seiner Freizeit ist er beim Deutschen Roten Kreuz in im Ortsverein Burgsteinfurt unterwegs. „Auch an Feiertagen fahre ich Dienst. Meine Clique ist beim Kreuz, was super ist: Manche gehen zusammen Fußball spielen, wir fahren zum Krankenhaus.“
Seine Sanitäterausbildung hat Markus schon im April 2017 gemacht, der Rettungshelfer mit der rettungsdienstlichen Grundausbildung folgte dann zwei Jahre später. Das alles beinhaltet insgesamt 80 Stunden knallharte Theorie und mindestens 80 Stunden Praxis auf der Rettungswache. Damit darf er auf dem Krankenwagen mitfahren und ihn auch selbst fahren. Erfahrung hat Markus also jede Menge, auch wenn er bei den Kursen meistens der jüngste Teilnehmer war. Aber in seinem Alter sieht er einen großen Vorteil: „Wenn ich Studierende versorge, können wir ganz offen miteinander und ohne Befürchtungen reden. Eine Studentin, die umgekippt ist, sagte mir nachher mal: „Ich bin echt froh, dass du kein Prof bist, bei dem ich in der Vorlesung sitze.‘ Das kann ich irgendwie verstehen.“
Wenn mal was passiert, wird Markus über eine App informiert und zur Hilfe gerufen. „Meistens kommen die Leute aber direkt bei uns im Zentralbereich vorbei und holen mich“, erklärt Markus. „Dann geht es darum, den Kranken oder Verletzten zu stabilisieren und zu versorgen, und die Zeit zu überbrücken, bis der Rettungswagen kommt.“
Im Juni 2018 hat sich Markus noch zum Erste-Hilfe-Ausbilder weiterbilden lassen – und gibt seitdem viele Erste-Hilfe-Kurse. Auch bei uns auf dem Campus, zuletzt hat er alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Fachbereich Maschinenbau in einem Crashkurs geschult. Häufig besuchen auch Hochschulmitglieder seine Kurse am Wochenende. „Das ist schon witzig, wenn mir dann Professoren im Stuhlkreis gegenübersitzen und zuhören“, sagt Markus lachend. „Quasi ein Rollentausch!“
Von Theresa Gerks