Heute arbeitet sie im Logistik-Unternehmen FIEGE als Business Development Managerin in Münster und ab und zu noch als Dozentin im Fachbereich. Immer ein guter Grund die ehemaligen Kollegen zu besuchen, die sie teilweise schon seit 2009 kennt. Das verbindet.
Fátimas Werdegang ist alles andere als typisch. Die gebürtige Salvadorianerin besuchte zunächst eine deutsche Schule in der Hauptstadt des Landes, um sich nach dem Abitur für den Studiengang CALA zu bewerben. „Da ich in San Salvador gelebt habe, musste ich vieles aus der Entfernung regeln“, berichtet Fátima. „Martina Ratermann hat sich dann dafür eingesetzt, dass ich per Videokonferenz das Bewerbungsgespräch für CALA führen konnte.“
Das Studium begeisterte sie schnell. „Ich habe mich schon immer dafür interessiert, wie aus kleinen, lokalen Unternehmen, große, internationale Konzerne werden“, erklärt sie mit strahlenden Augen und ergänzt: „Damit ein Produkt im Laden steht, braucht es Beziehungen zwischen Menschen, und dafür braucht es in diesem Fall den interkulturellen Austausch. Das lernt man nirgends besser als im CALA-Studiengang.“
Für ihr Praxissemester ging sie nach Chile und erwarb auf diesem Wege nicht nur den Bachelor der FH Münster, sondern auch den der Partneruniversität. „Eigentlich hatte ich den Plan, mit diesem Abschluss wieder in die Heimat zu gehen“, erinnert sich Fátima, „doch am Ende bin ich wieder zurück nach Münster.“ Weil sie in Deutschland arbeiten wollte, aber auch wegen ihres Freundes, den sie im Studium kennengelernt hat und den sie später heiratet. So arbeitete sie zunächst als wissenschaftliche Mitarbeiterin, um schließlich beim Dienstleister Arvato und danach bei FIEGE zu landen.
Dort arbeitet sie mit ihrem Team daran, Abläufe im Backend-Bereich von Onlineshopping- Lösungen zu optimieren. Also das, was der Käufer nicht sieht, wenn er ein Produkt bestellt. Damit genügend Ware im Lager ist, der richtige Betrag vom Konto abgebucht wird und Retouren richtig verarbeitet werden. In der Theorie hat sich Fátima damit im Studium beschäftigt – der Praxisorientierung sei Dank. „Das war echt super, es gab so viele tolle Angebote, ich habe gar nicht alles voll ausschöpfen können.“ Das würde sie heute anders machen. „Nutzt die Möglichkeiten, praktische Erfahrungen zu sammeln und nehmt alles mit, was euch das Studium bietet. Es bringt euch weiter“, rät sie den Studierenden.
Von Jens Peters