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Svitlana bereitet die elektrochemische Zelle im Labor für Angewandte Materialwissenschaft vor.

Kleine Kristalle, mehr Solarstrom: Svitlana aus Krakau forscht mit Nanomaterialien

Die wichtigsten Dinge sind oft klitzeklein. Nanopartikel zum Beispiel sind winzig: nur um ein Millionstel Millimeter. Aber sie können riesige Effekte auf Materialien und Technologien haben: Sie machen unsere Computer leistungsstärker, OP-Besteck keimfrei, sorgen für wasserabweisende oder selbstreinigende Oberflächen – wie bei der Windschutzscheibe am Auto oder in der Badewanne daheim. Eine Wissenschaftlerin, die sich bestens mit Nanomaterialien auskennt, ist Svitlana Sovinska. Sie hat bei uns in Steinfurt ein halbes Jahr lang geforscht. Und sie will Nanopartikel in einem weiteren wichtigen Bereich einsetzen: bei den erneuerbaren Energien.

Kleine Kristalle, mehr Solarstrom: Svitlana aus Krakau forscht mit Nanomaterialien

Die wichtigsten Dinge sind oft klitzeklein. Nanopartikel zum Beispiel sind winzig: nur um ein Millionstel Millimeter. Aber sie können riesige Effekte auf Materialien und Technologien haben: Sie machen unsere Computer leistungsstärker, OP-Besteck keimfrei, sorgen für wasserabweisende oder selbstreinigende Oberflächen – wie bei der Windschutzscheibe am Auto oder in der Badewanne daheim. Eine Wissenschaftlerin, die sich bestens mit Nanomaterialien auskennt, ist Svitlana Sovinska. Sie hat bei uns in Steinfurt ein halbes Jahr lang geforscht. Und sie will Nanopartikel in einem weiteren wichtigen Bereich einsetzen: bei den erneuerbaren Energien.

„Im Fokus meiner Arbeit stehen sogenannte eindimensionale Halbleiter-Nanomaterialien“, erklärt Svitlana. „Die braucht man zum Beispiel, um Photovoltaik-Zellen herzustellen.“ Sie ist quasi auf der Suche nach der perfekten Materialkombination, um noch mehr aus den Solarzellen auf dem Dach herauszuholen. „Bestimmte Nanokristalle zum Beispiel sind auch noch bei direkter Sonneneinstrahlung sehr stabil. Das verlängert die Lebensdauer der Solarmodule und steigert deshalb die Effizienz.“

Svitlana bereitet die elektrochemische Zelle im Labor für Angewandte Materialwissenschaft vor.
Svitlana bereitet die elektrochemische Zelle im Labor für Angewandte Materialwissenschaft vor.
Svitlanas Proben befinden sich am Ende der weißen Röhre wie eine dünne Schicht. Mit elektrochemischen Methoden kann sie die Eigenschaften des Nanomaterials herausfinden und die Kinetik einzelner Nanopartikel oder chemische Reaktionen auf der Nanoskala untersuchen.
Svitlanas Proben befinden sich am Ende der weißen Röhre wie eine dünne Schicht. Mit elektrochemischen Methoden kann sie die Eigenschaften des Nanomaterials herausfinden und die Kinetik einzelner Nanopartikel oder chemische Reaktionen auf der Nanoskala untersuchen.

Svitlana hat etliche Materialmixturen dafür selbst in Krakau zusammengestellt – an der Technischen Universität dort promoviert sie. Mal sind es pulverartige Proben in kleinen durchsichtigen Tütchen, mal klare Lösungen in kleinen Bechern und Röhrchen. Die gebürtige Ukrainerin hat sie auch schon penibel vorbereitet, synthetisiert. „Das dauert echt lange. Hätte ich das hier noch machen müssen, würde mir Zeit für die Charakterisierung fehlen.“ Die steht nämlich im Fokus ihrer Forschung, genauer gesagt will sie die elektrochemischen Eigenschaften ihrer Nanomaterialien analysieren. Svitlana misst ihre Proben per Materialanalysegerät aus und überprüft etwa das elektrochemische Potential oder die Ladung. „Die Laborausstattung ist sehr gut hier und Professor Bredol sehr hilfsbereit!“ Und Svitlana geht bei ihren Versuchen höchst sorgfältig vor. „Genau wie das Sprichwort sagt: ,Zehn Mal messen, einmal schneiden.‘ Mit der Arbeit im Labor ist es ähnlich.“

Manche Nanomaterialien lassen sich nur als Lösung charakterisieren.
Manche Nanomaterialien lassen sich nur als Lösung charakterisieren.
Proben, Proben, Proben: Die Nanomaterialien hat Svitlana schon in Krakau vorbereitet und für die Analyse mit nach Steinfurt gebracht.
Proben, Proben, Proben: Die Nanomaterialien hat Svitlana schon in Krakau vorbereitet und für die Analyse mit nach Steinfurt gebracht.

Sehr viel Zeit für andere Aktivitäten bleibt ihr da nicht mehr. Zweimal in der Woche fährt sie für einen Einsteiger-Deutschkurs nach Münster. „Das ist schon gut so, aber Deutsch ist echt schwierig. Ich habe keine Ahnung, wann ich ,der, die, das‘ verwenden muss.“ Svitlanas Forschungsstipendium läuft dieses Mal über das polnische akademische Austauschprogramm Iwanowska. Sie war schon einmal bei uns: 2018 hat sie zwei Monate während eines Praktikums mit Professor Bredol geforscht. So kam auch der Kontakt für den zweiten Aufenthalt zustande. Im Gegensatz zum ersten Mal wohnt Svitlana aber jetzt in Steinfurt – in einer internationalen WG. „Das ist schon verrückt, auch in einer Kleinstadt kann es so multikulti sein.“

Svitlana genießt die intensive Forschungszeit, weit weg von der Heimat, aber sie freut sich auch schon wieder auf ihr Krakau: „Krakau ist einfach eine wunderschöne, große Stadt, wo viel los ist. Ich wohne jetzt seit sieben Jahren dort und liebe es!“     

Von Theresa Gerks


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