Münster, 11. April 2019 | In der humanitären Hilfe kommt der Logistik eine ganz besondere Rolle zu: Sie rettet Leben. "Wenn ein Zeltkrankenhaus aufgebaut werden muss, ist alles durchorganisiert, jede Minute zählt", erklärt Prof. Dr. Joachim Gardemann von der FH Münster. Er führte zusammen mit Prof. Dr. Franz Vallée an der Münster School of Business (MSB) ein Planspiel mit den Masterstudierenden im Studiengang Logistik durch.

 

Das Modell zeigt unter anderem Flüchtlingscamps, Gefahrengebiete und Versorgungswege auf. (Foto: FH Münster/MSB)

Bereits auf mehreren internationalen Kriseneinsätzen war Gardemann für das Rote Kreuz vor Ort. "Dabei ist schnelle und effiziente Hilfe vor allem dank logistischer Höchstleistungen möglich. Sie sorgen dafür, dass Einsatzpersonal, Ausrüstung und Hilfsgüter zeitnah vor Ort sind", so Gardemann, der auch der Leiter des Kompetenzzentrums Humanitäre Hilfe an der FH Münster ist. An der MSB baute er mit den Studierenden exemplarisch eine Landschaft mit Mini-Flüchtlingscamps als Planspiel nach. Zentrale Aufgaben seien dabei die Lageeinschätzung, Beschaffung, Lagerung und Verteilung. "Angesichts einer zerstörten Infrastruktur ist bei der Verteilung oft Improvisationstalent gefragt."

 

Prof. Dr. Joachim Gardemann veranschaulichte das Thema Logistik in der humanitären Hilfe am Modell. (Foto: FH Münster/MSB)

Prof. Dr. Franz Vallée, der auch Studiengangsleiter im Master Logistik ist, schätzt das Seminar in Zusammenarbeit mit Gardemann: "Mir ist es sehr wichtig, dass unsere Studierenden in diesem Planspiel lernen, wie entscheidend eine effiziente Logistik für Krisengebiete ist."

Auch Student Christian Lechleitner teilt Vallées Meinung: "Durch den lebhaften Vortrag und die Live-Vorführung am Modelltisch haben wir einen sehr guten Eindruck über die Abläufe der humanitären Hilfe erhalten." Marvin Busse ergänzt: "Spannend fand ich vor allem, wie das Zusammenspiel zwischen Logistik, Medizin und Versorgung funktioniert. Dabei müssen selbst kleinste Details - wie beispielsweise beim Aufbau eines Zeltkrankenhauses die Windrichtungen oder auch kulturelle Aspekte - berücksichtigt werden."

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