Petra Seyfferth
Petra Seyfferth ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzentrum Humanitäre Hilfe.

Münster, 19. August 2019 | Die Vereinten Nationen haben den 19. August zum Welttag der humanitären Hilfe ausgerufen, um internationales humanitäres Engagement zu würdigen. Die FH Münster verfügt mit dem Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe über eine wissenschaftliche Einrichtung, die sich in Lehre und Forschung mit diesem Feld befasst.

Zu der Frage, warum humanitäre Hilfe eine Aufgabe für Hochschulen ist, äußert sich Petra Seyfferth, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe:

 

Nur wenige Hochschulen engagieren sich im Bereich der humanitären Hilfe, das Thema steht selten im Fokus von Wissenschaft und Forschung. Ein Grund dafür ist sicherlich die geringe öffentliche Förderung durch Ministerien oder andere Geldgeber. Hauptakteure in diesem Bereich sind die Hilfsorganisationen, die sich vor Ort der Aufgabe stellen, Menschen zu unterstützen, die in Gefahr oder Not geraten sind, die vor Ort nicht oder nicht allein bewältigt werden kann.

Durch die Zuwanderung von schutzsuchenden Menschen in den letzten Jahren ist das Interesse der Öffentlichkeit an dem Thema gestiegen. Auch Studierende stehen dem Thema aufmerksam und engagiert gegenüber - die Anwendungsmöglichkeiten fachwissenschaftlicher Themen in der humanitären Hilfe sind für viele Studierende eine starke Triebfeder für die eigenen inhaltlichen Auseinandersetzungen. Dabei geht es ihnen nicht nur um Hilfsmaßnahmen für den armen Süden, sondern auch um Veränderungsnotwendigkeiten im reichen Norden.

Das Kompetenzzentrum Humanitäre Hilfe der FH Münster möchte innerhalb und außerhalb der Hochschule ein Kristallisationspunkt für Belange der humanitären Hilfe sein. Ziel ist es, die Vernetzung mit anderen Akteuren aus dem Bereich der Hochschulen, der Hilfsorganisationen, der Stadtgesellschaft und der Studierendenschaft, aber auch aus dem Bereich von Firmen und Unternehmen voranzutreiben im Sinne einer "Münsteraner Initiative für Humanitäre Hilfe". 

Der Beitrag der FH Münster kann dabei - ganz im Sinne einer Hochschule für angewandte Wissenschaften - darin bestehen, wissenschaftliche Expertise und Bedarfe aus der Praxis zusammenzubringen und für die humanitäre Hilfe nutzbar zu machen. Forschungsvorhaben aus der humanitären Hilfe können hier sichtbar gemacht und in die Praxis transferiert werden. Begegnung und Austausch mit lokalen Akteuren werden ermöglicht, Weiterbildungsangebote für humanitäre Helferinnen und Helfer entwickelt und es besteht eine Plattform für humanitäre Themen.

Im Sinne eines "Humanitarian Call for Action" sind dies konkrete Beiträge für die humanitäre Hilfe, die wir als Hochschule heute leisten können. Und daher auch leisten sollten. Auch heute, 70 Jahre nach Verabschiedung der Genfer Konventionen im August 1949, ist die Unterstützung der humanitären Hilfe angesichts wachsender Krisen unabdingbar.

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