Andrej ist vor sieben Jahren aus Russland hierhergezogen und eigentlich gelernter Buchhalter. Seine Begeisterung für Technik bewegte ihn dazu, bei uns den Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen zu beginnen. Vergangenes Sommersemester besuchte er am Institut für Technische Betriebswirtschaft (ITB) das Seminar Projektmanagement von Prof. Dr. Markus Schwering. „Dies ist eine Kreativitätsschmiede. Also werden Sie erfinderisch!“, begrüßte dieser die Studierenden. Schnell hatte Andrej eine Idee: „Ich arbeite nebenbei in einem Holzsägewerk und habe als Fachrichtung Maschinenbau gewählt. Also dachte ich gleich an einen Kegelholzspalter, betrieben durch einen Elektromotor.“ So was Ähnliches habe er schon mal in Russland gesehen – hier in Deutschland sei das aber nicht zugelassen. Warum? „Das Ding kann ganz schön gefährlich sein, das geht durch dicke Holzstücke wie durch Butter!“, warnt Andrej.
Anfangs hatte er Bedenken, ob er das Projekt bis zum Ende durchziehen könne: Die Herstellung erforderte handwerkliches Know-how in unterschiedlichsten Bereichen und das Budget war stark begrenzt. Deshalb hat er nur das Nötigste gekauft: „Ich bin Stammkunde beim Schrottplatz geworden. Und ich habe die richtigen Kontakte!“, fügt er schmunzelnd hinzu.
Mit Unterstützung seiner Freunde und Verwandten, darunter Elektrotechniker, Schweißer und Lackierer, sowie der Hilfe seines Arbeitgebers und des Teams der FH-Werkstatt rund um Leiter Jürgen Walke ist es Andrej gelungen, einen Prototypen zu erstellen: „Holz hacken für den Kamin? Mit meinem Kegelholzspalter ist das ohne Kraftaufwand möglich.“ Ob das Produkt tatsächlich hier zugelassen wird, darüber entscheidet noch die Forstwirtschaftliche Berufsgenossenschaft.
Von Katharina Urbaniak