Verbundstudium (VS): Frau Motz, bitte stellen Sie sich kurz selbst vor!

Saskia Motz (SM): Ich habe mein technisches Abitur an einem Berufskolleg abgelegt. Technische Zusammenhänge haben mich schon immer sehr interessiert und eigentlich wollte ich mal Chemieingenieurin werden. Doch zunächst habe ich als Theaterleiterassistentin angefangen, im kaufmännischen Bereich zu arbeiten. Das macht mir auch heute noch viel Freude, ich kümmere mich u.a. um das Personalwesen.

VS: Wie ging es dann für Sie weiter?

SM: Kurz nach Arbeitsbeginn wurde ich schwanger und mein Mann bekam einen Vollzeitstudienplatz in Medizin, so dass ich erst einmal zurücksteckte. Das war auch völlig ok, doch als mein Sohn zwei Jahre alt war, packte mich der Ehrgeiz. Ich wollte unbedingt auch studieren und entdeckte dabei das Verbundstudium B.Sc. Wirtschaftsingenieurwesen an der Fachhochschule Münster, Campus Steinfurt. Das war ideal für mich!

VS: Was genau begeistert Sie so an Ihrem Verbundstudium?

SM: In dem Studiengang wird mir viel Basiswissen aus den wirtschaftlichen und technischen Bereichen vermittelt. Bei Wirtschaftsrecht und im Controlling hatte ich einige erleuchtende Momente, das Know-how kann ich heute gut in meinem Job einsetzen. Zudem wird mein Wissensdurst hinsichtlich der technischen Inhalte vollauf befriedigt. Wir lernen viel über Elektrotechnik, Automatisierung und technische Mechanik. Damit bin ich nicht auf eine bestimmte Richtung festgelegt.

VS: Wie schaffen Sie die Zeiteinteilung zwischen Ihren Kindern, Ihrem Mann und Ihrer Berufstätigkeit?

SM: Das Verbundstudium ermöglicht es mir, meine Zeit mit den Kindern, dem Lernen und Arbeiten recht flexibel einzuteilen. Ich habe bis vor der Geburt meiner Tochter sogar in Vollzeit gearbeitet. Das war zwar anstrengend, aber es ging. Vor allem auch, weil mein Mann mich sehr unterstützt und auch die Fachhochschule mit dem Familienlernzimmer eine tolle Möglichkeit bietet. Dort gibt es Schreibtische, einen Schaukelstuhl, Bodenmatten, Bücher und Spiele. Mein Sohn freut sich immer, wenn wir zusammen in die Fachhochschule fahren und sagt dann "Heute spielen wir wieder Uni". Es ist kein Tabu, die Kinder mitzunehmen. Ein Professor hat meinen Sohn sogar schon in technische Einheiten mit einbezogen. Und ich selbst lerne, wenn meine Kinder schlafen oder im Kindergarten sind. Die äußeren Umstände machen mir ein Leben mit Arbeiten, Studieren und Kindern heute möglich, das ist toll! Damit kann ich ein gutes Vorbild für meine Kinder sein, was mir auch wichtig ist. Ich verstehe, ehrlich gesagt, gar nicht, warum nicht viel mehr Mütter diese Möglichkeiten wahrnehmen. Es ist doch großartig, auch angespannte Situationen zu meistern und den eigenen Träumen zu folgen!

VS: Haben Sie schon eine Idee, wie es beruflich für Sie weitergehen soll?

SM: Wenn alles gut geht und meine Kinder gesund bleiben, dann werde ich mit 30 Jahren mein Studium und die Familienplanung beendet haben sowie zehn Jahre Berufserfahrung vorweisen können. Damit stehen mir viele Türen offen. Sollte es zukünftig beruflich außerhalb der Kinobranche für mich weitergehen, könnte ich mir gut vorstellen, in einem Ingenieurbüro für nachhaltiges Bauen anzufangen und hinsichtlich energieeffizientem Hausbau zu beraten.

VS: Frau Motz, wir danken Ihnen herzlich für das motivierende Gespräch! Und wünschen Ihnen ganz viel Glück und Erfolg auf Ihrem weiteren Weg!

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