Messgeräte aus der Überraschungsbox

Do it yourself: Fachbereich Physikalische Technik der FH Münster führt neues didaktisches Konzept für Erstsemester ein


Münster/Steinfurt (13. Juli 2018). Die Bauteile sind da. Und das Ziel. Alles dazwischen müssen die Studierenden am Fachbereich Physikalische Technik der FH Münster ab sofort selber herausfinden. Zum Wintersemester startet eine neue Veranstaltung für Erstsemester, die noch mehr Praxis ins Studium bringen soll: eine Projektwerkstatt. Dort bekommen die Studierenden eine Do-it-yourself-Box mit Werkstoffen und Werkzeugen, müssen selbstständig ein Gerät daraus bauen und damit zum Abschluss eine physikalische Messung durchführen.

„Und die Geräte lassen sich nicht mal eben schnell zusammenbauen“, sagt Projektkoordinator Markus Gilbert. „Die Studierenden müssen löten, sägen, messen, schleifen. Und zum Schluss kommt zum Beispiel ein Blutdruckmessgerät, ein Fernrohr oder die Steuerung eines Gerätes über Bluetooth dabei heraus.“ So wollen die Lehrenden am Fachbereich schon frühzeitig die Neugier unter den Studierenden wecken, für Spaß sorgen und gleichzeitig konkrete praktische Fähigkeiten trainieren. Direkt mittendrin im Ingenieur-Studium, ohne lange Theorie-Durststrecke – das bringt die didaktische Neuentwicklung mit sich.

Die Studierenden können die Boxen als praktisches Erfolgserlebnis mit nach Hause nehmen und Werkzeug ausleihen; oder sie tüfteln in der eigens für die Veranstaltung eingerichteten Werkstatt. Dort stehen ihnen auch Ansprechpartner mit kleinen Tipps zur Seite. „Aber im Kern geht es darum, diese Aufgabe selbstständig zu knacken“, so Gilbert.

30 unterschiedliche Themen-Boxen wird es zum Semesterstart geben, die die Studierenden zu zweit oder dritt bearbeiten. Jedes Labor hat Boxen beigesteuert. Und die Themenbereiche sind ganz verschieden. „Studierende sollen gezielt etwas Neues ausprobieren“, sagt Prof. Dr. Hans-Christoph Mertins, Dekan am Fachbereich. „Jemandem, der sehr gut programmieren kann, geben wir zum Beispiel eine Box mit einem optischen Schwerpunkt.“ Denn die übergreifende gesammelte Praxiserfahrung kommt den Studierenden dann in den höheren Semestern in Praktika zugute.

Belohnt wird alles am Ende mit guten Noten: Ist das Gerät fertig, präsentieren die Studierenden es in einem gemeinsamen Seminar und demonstrieren die Messung. „Genauso geht es ja auch in den Unternehmen zu, in denen die Studierenden mal arbeiten werden“, sagt Mertins. „Da müssen sie das Wesentliche auf den Punkt bringen können.“ Genau deshalb ist die Veranstaltung ins Modul Wissenschaftliches Arbeiten eingebettet. Mit hohem Praxisbezug – und die selbstgebauten Geräte dürfen die Studierenden zum Schluss behalten. „Als intellektuelle Beute“, so Mertins.

Für das Studium kann man sich noch bis zum 15. August online bewerben.


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