Regional, aber bitte digital

Studierende der FH Münster pitchen ihre Ideen zur Digitalisierungsstrategie des Kreises Steinfurt


Münster/Steinfurt (19. August 2022). Die Digitalisierungsstrategie nach vorne bringen – das ist das erklärte Ziel der Kreisverwaltung Steinfurt. Impulse dafür, wie man diese umsetzen kann, erhielten die Verantwortlichen im Rahmen eines Projektseminars des Instituts für Technische Betriebswirtschaft (ITB) des Münster Centrum für Interdisziplinarität (MCI) der FH Münster. Im Bachelormodul „Grundlagen der Digitalen Transformation“ des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen erarbeiteten vier studentische Teams Prototypen von Apps, die zur digitalen Transformation im Kreis beitragen können. Zum Abschluss des Projektseminars präsentierten die Studierenden im Kreishaus Steinfurt in sogenannten Pitches ihre Ergebnisse vor einer Jury, bestehend aus Vertreter*innen der Kreisverwaltung, der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH (WESt mbH), des Euregio Start-up Center und der NRW.Bank. „Das hier ist zwar nicht die ,Höhle der Löwen‘, aber vielleicht reift aus einem der Prototypen ein noch umzusetzendes Projekt“, sagte Christian Holterhues, stellvertretender Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Steinfurt, zur Begrüßung.

Thematisch beschäftigten sich die Projektideen mit ganz unterschiedlichen Ansätzen: Die erste App rückte das Thema Klimaschutz in den Fokus, indem sie spielerisch mit sogenannten Gamification-Aspekten dazu animiert, beispielsweise das Auto stehen zu lassen und im Alltag klimafreundlicher zu agieren. Die so gesammelten CO2-Punkte können dann zum Beispiel im Hofladen nebenan in Form eines Gutscheins eingelöst werden – eine Win-win-Situation für die regionalen Anbieter und Kund*innen. Die zweite Gruppe der Studierenden nahm sich den Abbau von Barrieren im Kreis Steinfurt zum Ziel. Die App soll Menschen mit einer körperlichen oder sprachlichen Beeinträchtigung unterstützen, indem sie beispielsweise barrierefreie Wegbeschreibungen anbietet oder in verschiedene (Fremd-)Sprachen übersetzt. Auch Bürgerbeteiligung wird in der App großgeschrieben: Bestehende Hürden können abfotografiert und in der App hochgeladen werden.

Das dritte Projekt stellte eine Vermittlungsplattform für Studierende und regionale Unternehmen vor – das Tinder der Jobsuche, wie sie es nannten. Die Studierenden hinterlegen einen kurzen Lebenslauf und Informationen darüber, welche Beschäftigungsart sie suchen, die Arbeitgeber*innen veröffentlichen ihre Vakanzen im Unternehmen. Wenn beiden Seiten das Profil des anderen zusagt und sie sich gegenseitig ein Like dalassen, öffnet sich die Chatfunktion für den weiteren Austausch. Der letzte Pitch stellte eine App vor, die Überkapazitäten der Dienstleister*innen auffangen und zugleich den Geldbeutel von Schüler*innen und Studierenden schonen soll. Am Ende des Tages liegen noch viele Backwaren in der Auslage? Dann kann die Bäckerin ihre Waren zu vergünstigten Preisen in der App anbieten statt sie wegzuschmeißen. Gleiches gilt auch für Dienstleistungen wie Friseurbetriebe, die oftmals unter der Woche nicht ausgelastet sind – und Studierende mit Sonderangeboten als Kund*innen gewinnen können.

Das Seminar simulierte, wie es sich für Gründer*innen anfühlt, vor Investor*innen zu stehen und sie von seiner Gründungsidee überzeugen zu müssen – für die Studierenden war der Pitch eine willkommene Abwechslung zu den sonstigen Präsentationen im Hörsaal. Auch die Jury zeigte sich beeindruckt, was in der Kürze eines Seminars entstehen kann. Mit einem Feedback seitens der Jurymitglieder*innen, was sie besonders überzeugte und mit welchen Optimierungsvorschlägen die jeweiligen Geschäftsmodelle Aussicht auf Erfolg haben könnten, schloss das Seminar. Prof. Dr. Ralf Ziegenbein, der das Seminar zusammen mit Prof. Dr. Tobias Rieke leitete, konnte seinen Stolz zum Ende der Veranstaltung nicht verbergen: „Die Wertschätzung der Jury, was den Einsatz und die Ergebnisse der Studierenden betrifft, ist das größte Kompliment für uns Lehrende. Die Studierenden brachten neuen Wind in die Überlegungen, welche Ansätze man in der Digitalisierungsstrategie vorantreiben möchte.“


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