Münster/ Steinfurt (14. August 2015) Bereits in den frühen Morgenstunden machten sich rund 50 Personen aus Steinfurt und Münster auf den Weg nach Bremen. Das ITB hatte eine Führung durch die Werkshallen des Mercedes-Benz Werk organisiert, anschließend gab es noch eine Stadtführung durch Bremen. Das Mercedes-Benz Werk in Bremen ist das zweitgrößte Werk des Unternehmens weltweit und beschäftigt etwa 12.500 Mitarbeiter.

Gruppenfoto vor Mercedes Stern

Die Führung startete um 9 Uhr mit einem Film, dann ging es weiter, um die Werkshallen zu erkunden. Die erste Halle war das Presswerk. Hier werden einzelne Teile für die Karosserie der Autos gefertigt. Ein Roboterarm packt zielsicher das vorgeschnittene Metallteil. Dann geht es unter die Presse. Das Metall verformt sich, der Verschnitt fällt ab. Kaum ist die Presse wieder geöffnet, geht es weiter. Ein weiterer Roboterarm greift das Teil und trägt es zum nächsten Fertigungsschnitt. Alles ist minutiös aufeinander abgestimmt. Eine Sekunde länger und der Roboter läge unter der Presse, nicht das Metallteil. Der ganze Prozess ist begleitet von Lärm, im Mercedes-Benz Werk tragen daher auch alle Mitarbeiter Ohrschützer. Auch die Exkursionsteilnehmer tragen etwas im Ohr. Über Funk erhalten sie so Informationen des Reiseleiters, der sie durch die Hallen führt. So erfahren sie, dass mehr als 430 Einzelkomponenten in einer Karosserie enthalten sind, welche mit einer Auswahl von 4000 verschiedenen Montagemöglichkeiten aneinander gefügt werden können. Und auch die Lackierung ist keine kleine Aufgabe: Es gibt 22 Arbeitsschritte, bis der Lack perfekt sitzt.

Kleine Gasse
Kleine Gassen sind typisch für den Schnoor.

In der nächsten Halle werden die Autos zusammengesetzt. Sie stehen auf einem Rollband und durchqueren so nacheinander die Montagestationen. Wenn sie die letzte Station verlassen, sind sie fahrtauglich. Doch dazwischen gibt es noch viele Einzelschritte. Türen werden montiert, die Elektronik installiert und immer wieder überprüft. Ganz besonders ist der Moment, wenn Motor und Karosserie zum ersten Mal aufeinander treffen. Daher hat er auch eine ganz besondere Bezeichnung: Die "Hochzeit". Die Autos werden direkt nach Kundenwunsch gefertigt, daher ist eine fehlerfreie Logistik besonders wichtig, um sicherzustellen, dass selbst die Ziernähte der Sitze genauso aussehen, wie sie bestellt worden sind.

Am Ende der Montage wird jedes Fahrzeug in der Einfahrabteilung überprüft: Es kommt auf den Rollenprüfstand und durchläuft unter anderem eine Regenprüfung. Für zwanzig Prozent der Tagesproduktion kommt es zudem zur Testfahrt auf der werkseigenen Kontrollstrecke. Die Exkursionsteilnehmer konnten auch einen kurzen Blick auf die dortige Steilkurve mitsamt eines Autos während der Testfahrt werfen.

Daraufhin verabschiedeten sich die Exkursionsteilnehmer in die Pause. Nach dem Mittagessen wurde das Tagesprogramm mit einer Stadtführung durch Bremen fortgeführt.

Die Führung begann auf dem Marktplatz. Hier steht die Roland-Statue, das historische Rathaus, der Dom sowie die berühmten Bremer Stadtmusikanten. Vom Marktplatz aus ging es weiter in das historische Schnoor-Viertel, den ältesten Stadtteil Bremens. Das Wort Schnoor bedeutet Schnur: In diesem Viertel stellten die Menschen einst Seile und Taue her oder andere für die Schifffahrt wichtige Gegenstände, wie Drähte. Kleine Gassen mit Fachwerkhäusern und viele eigentümergeführte Geschäfte zeichnen den Schnoor aus. Die Teilnehmer der Exkursion erfuhren zudem viele Anekdoten aus der Geschichte Bremens: So zum Beispiel über Heini Holtenbeen, einen stadtbekannten Bremer aus dem 19. Jahrhundert. Vom Schnoor aus ging es in die Böttcherstraße. Sie ist neben einigen Museen auch eine eigene Attraktion: Die gesamte Straße ist im Stil des Backsteinexpressionismus gebaut. Mit einer Bonbon-Verköstigung endete schließlich die Stadtführung und es wurde die Rückfahrt nach Münster und Steinfurt angetreten.

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