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Prof. Dr.-Ing. Jens Haberkamp

Die öffentliche Wasserversorgung basiert auf der Nutzung natürlicher Wasserressourcen, deren Verfügbarkeit und qualitative Zusammensetzung allerdings z. T. durch menschliche Einflüsse sowie klimatische Veränderungen beeinträchtigt werden. Insbesondere in urbanen Ballungsräumen, wie beispielsweise dem Ruhrgebiet oder Berlin, kann die räumliche Nähe zwischen Kläranlagen und Anlagen zur Trinkwassergewinnung zur Beeinflussung des Trinkwassers durch Restinhaltsstoffe kommunaler und industrieller Abwässer führen. Daher gewinnt die weitergehende Abwasseraufbereitung zur Entfernung anthropogener Spurenstoffe insbesondere in Regionen mit teilgeschlossenem Wasserkreislauf zunehmend an Bedeutung. Abwasser stellt jedoch nicht nur eine potentielle Gefährdung natürlicher Wasservorkommen dar, sondern kann selbst auch als Ressource genutzt werden. Häusliche Abwässer und die aus deren Behandlung resultierenden Klärschlämme enthalten nicht unerhebliche Mengen des wichtigen Nährstoffs Phosphor, dessen globale Vorräte begrenzt sind.

Außerdem ist kommunales Abwasser aufgrund der darin enthaltenen Wärme und Inhaltsstoffe eine Energiequelle, deren Ausnutzung noch Optimierungspotentiale aufweist. Und wenngleich Wasser in Mitteleuropa zumeist in ausreichender Menge vorhanden ist, so stellt Abwasser in diversen ariden und semiariden Regionen der Erde eine wertvolle Ressource dar, ohne die eine ausreichende Nahrungsmittelproduktion kaum denkbar wäre. Landwirtschaftliche Wasserwiederverwendung ist in Wassermangelregionen seit langem gängige Praxis und wird im Hinblick auf Bevölkerungswachstum und globalen Klimawandel zukünftig noch an Relevanz gewinnen. Voraussetzung einer unbedenklichen Wiederverwendung ist jedoch die sichere Aufbereitung des Abwassers unter Berücksichtigung der lokal vorhandenen Möglichkeiten.

Vor diesem Hintergrund liegen die Forschungsschwerpunkte auf den folgenden Gebieten:

  • Optimierung von Verfahren zur weitergehenden Abwasseraufbereitung im Hinblick auf Spurenstoffelimination sowie ggf. Desinfektion
  • Sicherung der Nachhaltigkeit teilgeschlossener regionaler Wasserkreisläufe unter besonderer Berücksichtigung demographischer und klimatischer Veränderungen
  • Nutzung häuslicher und industrieller Abwässer als Nährstoff- und Energieressource
  • Umsetzung von nachhaltiger Wasserversorgung und Wasserressourcenmanagement in Wassermangelregionen
  • Entwicklung und technische Realisation von Konzepten zur Wasserwiederverwendung
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