
Lieber Jan, welche Praxiserfahrungen hast du schon während deiner Studienzeit gesammelt?
Mein Pflichtpraktikum während des EBP-Studiums habe ich damals beim Reifenhersteller Goodyear Dunlop Tires Germany in Hanau bei Frankfurt am Main absolviert. Dort habe ich im Bereich Sales & Operations Planning eine spannende Schnittstelle zwischen Supply Chain, Sales, Marketing und Finance kennenlernen dürfen. Auch vor meinem Masterstudium hatte ich noch ausreichend Zeit, um noch weitere Praxiserfahrungen im Bereich Unternehmensberatung bei KPMG zu sammeln. Den Kontakt zu KPMG hatte ich damals auf dem Business Day in der FH Münster hergestellt. Danach ging alles sehr schnell und es war für mich ein super Einstieg in die Unternehmensberatung. Ich habe vier Monate direkt bei einem Klientenprojekt in der Pharmabranche vor Ort mitarbeiten dürfen.
Wie war es für KPMG einen der "Big Four" zu arbeiten?
Nach meinem Praktikum und anschließender Werkstudententätigkeit bei KPMG während des Masterstudiums war ich überzeugt von dem Unternehmen und habe mich für den Einstieg bei KPMG entschieden. Das bekannte Team und die Themen waren für mich dabei ausschlaggebend. Als festangestellter Berater waren die Aufgaben und Erwartungen dann natürlich auch andere. Es war eine spannende Zeit, in der ich viel gesehen und gelernt habe, was letztendlich einen sehr wichtigen Grundstein für meinen weiteren Weg gelegt hat.
Warum hast du dich nach dem EBP-Studium für einen Master in "Strategy and Innovation" an der Maastricht University entschieden?
Ich wollte möglichst schnell in die Berufswelt einsteigen und trotzdem ein Masterprogramm bei einer renommierten Universität absolvieren. Also habe ich nach einjährigen Masterprogrammen Ausschau gehalten, wobei mir das Financial Times Ranking sehr geholfen hat. Da die Master beispielsweise in England oftmals sehr teuer sein können, war ich schnell davon überzeugt, dass ein Programm in Maastricht mit dem Schwerpunkt auf Innovation und Strategie die beste Wahl mit den perfekten Voraussetzungen für mich ist. Wie für viele Masterprogramme war auch dort der Graduate Management Admission Test (GMAT) als Einstiegskriterium nötig und relevant.
Mittlerweile arbeitest du bei einer der größten und besten Strategieberatungen der Welt: McKinsey. Wie bist du dort gelandet?
Rein von der Größe gibt es natürlich viele noch größere Unternehmensberatungen, die zum Beispiel mehr Mitarbeiter haben wie die "Big Four". Allerdings war es für mich immer ein Reiz, für eine der besten Strategieberatungen der Welt zu arbeiten. Ein wichtiger Teil auf dem Weg dorthin war sicherlich auch meine Station bei der Unternehmensberatung CTcon Management Consultants, wo ich noch einmal neue Themen und andere Herangehensweisen als bei einem Big Four kennenlernen durfte Von dort ergab sich dann auch der Kontakt zu McKinsey.
Welche Herausforderungen und Chancen bringt so ein Arbeitgeber wie McKinsey mit sich?
Bei McKinsey war vor allem der Beginn eine Herausforderung für mich - in Zeiten von Corona und virtuellen Onboardings und Projekten. Der fehlende persönliche Austausch in Büros und Projekträumen machte sich auf jeden Fall bemerkbar. Nichtsdestotrotz war es ein starkes Signal, dass man trotz der Pandemie und den Umständen weiterhin eingestellt hat und so schnell auf die virtuelle Welt angepasst war. Natürlich sind die Herangehensweisen und Arten von Projekten bei McKinsey noch einmal anders, als ich sie von meinen vorherigen Stationen kannte. Allerdings kam ich recht schnell in die Themen rein, was in einer Unternehmensberatung auch durch die Schnelllebigkeit auf natürliche Weise passiert.
Wie ist es, ein Teil von McKinsey zu sein?
Wie von außen bekannt, bedeutet ein Teil von McKinsey zu sein, dass man Einblicke in sehr spannende Sachverhalte bekommt, die auf dem Niveau Internationalität, Zugang zu Vorständen, Bedeutung der Themen und so weiter kaum woanders zu finden sind. All das bedeutet natürlich auch für einen selbst, dass man unter anderem viel Ehrgeiz, Neugier und durchaus eine Menge Durchhaltevermögen mitbringen muss. Vor einem Einstieg in eine Unternehmensberatung sollte jeder für sich bestimmen, ob ein Lebensstil mit wöchentlichen Dienstreisen und vielen Arbeitsstunden praktikabel ist. Im Gegenzug dafür findet man die bekannte extrem starke Lernkurve, viel Abwechslung und spannende Themen vor.