Yayu Fan (2.v.l.) zusammen mit ihren Kolleginnen und Kollegen von der GIZS GmbH in Frankfurt - auch ihre Vorgesetzte Kerstin Costa (2.v.r.) ist dabei. (Foto: privat)

"Ich folge meinem ehemaligen Studiengang, dem EBP, in den sozialen Netzwerken. Dort habe ich den Aufruf gelesen, dass für chinesische EBP-Studierende, die noch kein Deutsch sprechen, Praktikumsplätze für sechs Monate gesucht werden", berichtet die EBP-Alumna Kerstin Sturm Tenreiro da Costa (Promo 2001), Head of Product & Marketing bei GIZS GmbH in Frankfurt am Main. Sie zögerte nicht lang, klickte auf antworten und schrieb dem EBP-Studiengangsleiter, Prof. Dr. Ulrich Balz, und bot ihre Hilfe an.

"Ich habe damals im deutsch-englischen Zweig des EBPs studiert, hatte dann aber die Gelegenheit, in Paris ein Praktikum zu machen. Die Stelle habe ich über das EBP-Netzwerk bekommen. Ich kenne also das Gefühl, auf der Suche nach einem Praktikumsplatz zu sein und wollte etwas zurückgeben", sagt Costa, die auch das gute Ausbildungsniveau der Studierenden kennt. "Der Zusammenhalt unter EBP-Studierenden und Alumni ist schon etwas Besonderes. Der Begriff "EBP-family" passt in dem Zusammenhang sehr gut", findet die Absolventin. Sie besprach ihr Anliegen im Team und es war Bedarf da: Yayu Fan, einer der fünf chinesischen EBP-Studentinnen von der Xihua University Chengdu, standen damit alle Türen offen.

Yayu (l.) und ihre Vorgesetzte Kerstin Sturm Tenreiro da Costa. (Foto: privat)

Im September 2019 startete sie ihr Praktikum bei der GIZS GmbH in Frankfurt. "Das war dann doch eine Herausforderung für unser kleines Unternehmen, denn wir beschäftigen uns nur mit Bezahlsystemen in Deutschland und die Kolleginnen und Kollegen waren nicht daran gewöhnt, Englisch zu sprechen", erinnert sich EBP-Alumna Costa. Aber die ersten Hemmnisse waren schnell überwunden. Danach habe es super geklappt: "Unsere kleinen Teammeetings fanden von nun an auf Englisch statt. Nach den großen Teammeetings auf Deutsch haben wir Yayu ein Update gegeben. Wir haben immer versucht, sie zu integrieren." Auch Yayu hat das so empfunden: "Das Praktikum war einzigartig und unvergesslich. Um ehrlich zu sein, Kerstin Costa war die beste Vorgesetzte, die ich je hatte, und alle Kollegen, mit denen ich zusammengearbeitet habe, waren sehr freundlich und locker. Sie haben mir sehr geholfen und haben mich unterstützt."

Ihre Hauptaufgabe im Praktikum bestand darin, eine Marktanalyse über den chinesischen Payment-Markt zu erstellen. Costa: "Yayu hat uns erklärt, wie das in China funktioniert - mit Alipay und WeChat Pay und allem Drum und Dran. Da sind wir hier in Deutschland wirklich noch in der Steinzeit, wenn wir beim Bäcker unsere Münzen herauskramen." Darüber hinaus arbeitete die Studentin bei der Optimierung des hauseigenen Online-Zahlungsprodukts "paydirekt" mit, unterstützte die Produktmanagement-Abteilung bei der Entwicklung von Kompetenzen mit agilen Werkzeugen, erstellte Konzeptstudien für die Integration von "paydirekt" in neue Nutzungsszenarien, schrieb an internen Wikis mit und stellte ihre Ergebnisse auf Englisch im Team vor. Yayu: "Es hat mir wirklich Spaß gemacht, meine Ideen mit meinem Team zu teilen, ob bei der Marktforschung oder bei einem Bericht zur Datenanalyse. Ich fand es immer sehr interessant." Im Februar 2020 beendete die chinesische Studentin ihr Praktikum in Frankfurt und schloss im März ihr Studium im EBP erfolgreich ab.

Yayu (l.) läuft zum ersten Mal Schlittschuh - zusammen mit ihren Kollegen von der GIZS GmbH. (Foto: privat)

Costa: "Wenn die Situation um Corona sich wieder beruhigt hat, kann ich mir sehr gut vorstellen, wieder eine chinesische EBP-Praktikantin einzustellen - am besten wieder für sechs Monate, das bringt beiden Seiten mehr." Sie sei auch immer noch mit Yayu im Kontakt, berichtet die Alumna. Das EBP verbindet eben auch über das Studium hinaus. Das Besondere an diesem Studiengang ist für Costa, dass sie gelernt hat, sich über kulturelle Grenzen hinweg zu vernetzen: "Das finde ich einfach bereichernd - für mich persönlich, für unser Team und für unser Unternehmen, weil es möglich macht, Themen aus anderen Blickwinkeln zu betrachten." Auf Yayu warten nun auch wieder neue Lernerfahrungen: Sie studiert jetzt online an der Universität von Manchester Internationale Politische Ökonomie: "Interkulturelle Probleme sind mir hier bisher kaum begegnet, da ich während meines Studiums an der FH Münster bereits gut vorbereitet wurde. Was wir tun sollten, ist, andere zu respektieren und anderen zu vertrauen. Dann klappt es auch im Studium und im Job!"



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