Auf eine letzte Tasse Kaffee mit Prof. Dr. Klaus Kobold

Nach 24 Jahren an der FH Münster geht der Hochschullehrer für Volkswirtschaft in den Ruhestand


Münster (4. September 2020). Während seiner Tätigkeit als VWL-Professor am Fachbereich Wirtschaft der FH Münster, der Münster School of Business (MSB), hat Prof. Dr. Klaus Kobold viele Tassen Kaffee getrunken, aber die erste und letzte wird er nicht vergessen: „Als ich 1996 berufen wurde, hatte ich einen Termin mit dem damaligen Rektor, Prof. Dr. Peter Pleyer. Wir haben zusammen Kaffee getrunken und uns gut verstanden. Ich dachte danach: Hier bist du richtig.“ Und das Gefühl hielt auch die nächsten 24 Jahre an. Nun wurde der 65-Jährige in den Ruhestand verabschiedet – bei einer Tasse Kaffee mit der FH-Präsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski.

„Meinen Abschied von der Hochschule hatte ich mir etwas anders vorgestellt“, so Kobold, der sein letztes Semester aufgrund der Vorsichtsmaßnahmen zum Coronavirus ausschließlich online gelehrt hat. „Ein Knopfdruck. Dann war alles vorbei“, fasst er das Ende seiner letzten Vorlesung zusammen. Eine ernüchternde Verabschiedung von seinen Studierenden, die er teilweise jahrelang begleitet hat, aber die aktuellen Umstände ließen es nicht anders zu. Die ehemalige Studentin Felicitas Ludwig erinnert sich noch gerne an ihren VWL-Professor zurück: „Er hat uns stets mit seinem breiten Fachwissen, Denkanstößen und Beispielen aus der Praxis für seine Vorlesungen zu Mikroökonomie und Europapolitik begeistert. Des Weiteren war er bei allen für seine Hilfsbereitschaft bekannt.“ Auch Prof. Dr. Nina Michaelis aus der Fachgruppe Volkswirtschaftslehre, zu der Kobold gehörte, findet nur lobende Worte für ihren langjährigen Kollegen und bezeichnet ihn sogar als „die Seele der Fachgruppe“: „Er hatte für jede und jeden ein offenes Ohr und stand immer mit Rat und Tat zur Seite.“

Fachlich machte sich Kobold für die europäische Integration stark. Seine Bestrebungen nach einer europaweiten Einheit zeigten sich nicht zuletzt im lebhaften Austausch zwischen der MSB und der Škoda Auto University in Tschechien. Die aktive Kooperation zwischen den beiden Hochschulen besteht seit über 15 Jahren – Kobold hatte sie mitinitiiert. Dafür habe er auch extra ein paar Wörter tschechisch gelernt, so der Volkswirt. Auch die Kooperationen mit der Lazarski University in Polen und der Jurij-Fedkowytsch-Universität in der Ukraine hat er mit angeschoben.

Doch bevor er sich ganz von der FH Münster verabschiedet, muss er noch sein Büro im fünften Stock des Fachhochschulzentrums leerräumen. „Ich habe noch Unterlagen aus dem letzten Jahrtausend gefunden“, erzählt er lachend. Von allen Unterlagen könne er sich aber noch nicht trennen. Dafür sei er zu lange mit Leib und Seele Hochschullehrer gewesen, ein paar Jahre davon sogar als Studiengangsleiter des European Business Programme. „Da hängen viele Erinnerungen dran. Für die schöne Zeit bin ich sehr dankbar“, so Kobold, der letztes Jahr sein 25-jähriges Jubiläum im öffentlichen Dienst feierte.

Worauf er sich besonders im Ruhestand freue? „Dass ich morgens die Zeitung bis auf den letzten Artikel lesen kann – natürlich bei einer Tasse Kaffee.“ Den Jakobsweg und das Münsterland mit dem Fahrrad erkunden und aktiver im Chor singen, sind weitere Pläne. „Langweilig wird mir sicher nicht.“




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